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Das Erzeugnis der zweimähdigen Wiesen, die nur zu einem kleinen Theil bewässert werden können, ist gut; ein Morgen kostet zwischen 600 und 300 fl.

Der Weinbau ist nicht sehr ausgedehnt; (s. oben S. 146).

Die Obstzucht ist beträchtlich, für die der Gemeinde gehörigen Obstbäume ist ein besonderer Baumwart aufgestellt.

An Waldungen besitzt die Gemeinde 450 Mrg. Laubwald, welche jährlich ca. 100 Klafter Holz und 15.000 Wellen ertragen. Ein Theil hievon wird unter die Ortsbürger, als Gabe von 50 St. Wellen, vertheilt, das übrige wird verkauft, wodurch 3000 bis 4000 fl. in die Gemeindekasse fließen.

Die Brachweide wird vom April bis Juli mit 200, von Juli an mit 600 Stücken vorzugsweise veredelten spanischen Schafen befahren. Die Schäferei ist an den Gemeindeschäfer verpachtet; dieser Pacht und die Pferchnutzung zusammen tragen jährlich ca. 1800 fl.

Allmanden, die der Gemeinde gehören, sind mit Obstbäumen bepflanzt; aus eigenen verpachteten Güterstücken bezieht sie jährlich ca. 2500 fl. Das Frhrlch. v. Bautzsche Meiereigut hat 59,57 ha = 189 Morgen Flächengehalt.

Die Rindviehzucht ist in gutem Zustand. Es wird zum Theil Handel mit Vieh getrieben; dasselbe kommt in die benachbarten Orte und Höfe, die Zuckerfabriken u. s. w. Gemästetes Vieh wird meistens an die Metzger der Umgebung verkauft. Milchverkauf findet statt vom Lautenbacher Hof nach Heilbronn.

Schweine werden zum Theil im Ort gezüchtet, und viele gemästete nach außen verkauft.

Die Bienenzucht, die nicht mit Glück betrieben wurde, ist sehr im Abnehmen.

Das Fischereirecht im Kocher gehört Privaten; man fängt Weißfische, Barben, Hechte und Aale.

Stiftungen: 1. von Pfarrer M. Hofmann (s. u.) gestiftet 8000 fl. Kapital, je hälftig für die Kirche, und die Armen in Oedheim; 2. die Wächtersche Kleinkinderschulstiftung von Freiherrn Ludwig von Wächter auf Lautenbach, ursprünglich 1500 fl., jetzt 2000 fl. Außerdem hat Oedheim Antheil an der Gundelsheimer Hospitalstiftung. Zur Hebung des Kredits ist neuestens ein Darlehenskassen-Verein nach Raiffeisenschem System ins Leben getreten.

Alterthümer. Von Römerstraßen führten über die Oedheimer Markung 1. eine von Wimpfen ausgehende, zwischen

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 588. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0588.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)