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Jagstfeld, an einer Römerstraße gelegen, dann durch Reihengräber als uralte Niederlassung bezeichnet, wird in der That auch schon 767 anläßlich einer Güterschenkung an das Kloster Lorsch in Rheinhessen mit Namen aufgeführt und erscheint 200 Jahre später unter den Reichsgütern, welche Kaiser Otto II. mit der Abtei Mosbach der bischöflichen Kirche in Worms schenkte. Güter und Einkünfte daselbst kamen an das Stift, den Spital und das Dominikanerkloster in dem nahen Wimpfen, die Vogtei an die Herren von Weinsberg, mit deren Herrschaft Scheuerberg nach mehrfachen Verpfändungen auch Jagstfeld 1484 deutschordisch wurde.

Ursprünglich Filial der Pfarrkirche in Wimpfen, wurde Jagstfeld später von den Dominikanern daselbst, zuletzt durch einen lokalisirten Vikar von Offenau kirchlich versehen, bis es im Herbst 1879 eine eigene Pfarrei erhielt.

Die Geschichte der Saline siehe S. 409 ff.


767. Herpholt (? Gründer von Herbolzheim a. d. Jagst) schenkt dem Kloster Lorsch in pago Jagesgowe in villa Jagesfelden eine Wiese. Cod. Lauresh. 34, 81.

976. Unter den Orten, welche Kaiser Otto II. mit der Abtei Mosbach der bischöflichen Kirche in Worms schenkt, ist auch Jagusveld. Urk.B. 1, 221.

1270. Der Heiliggeist-Spital in Wimpfen besitzt einen Hof in J. Frohnhäuser, Wimpfen 55.

13. Jahrh. Dem Stift Wimpfen wird eine Jahrszeit von dem Ertrag eines halben Jaucherts in Jagesvelt zem Hertwege vermacht. O.R. 10, 204. Dasselbe Stift hat 2 Höfe in Jagstfeld. Frohnhäuser, Wimpfen 84.

1356 s. Hagenbach.

1358 s. Neckarsulm.

1360. 1362 s. Bachenau.

1358 s. Neckarsulm.

1363 s. Bachenau.

1371. Els Walkan, Bürgerin zu Wimpfen, vermacht ihre Grundstücke zu J. u. a. O. ihrem Bruder Konrat Walkan, Prior des Dominikanerklosters zu Wimpfen, und diesem Kloster. O.R. 15, 187.

1376. Konrad v. Weinsberg, Probst des Stifts Wimpfen, verpfändet an Hermann v. Wittstadt 1/3 der Vogtei, die er hat zu Jagsfelt mit Gilten, Holz, Wasser, Weiden etc. um 50 Gulden. Albrecht, Weinsb. Reg.

1392. Die Kirche in J. empfängt als Lehen vom Bisthum Worms Johann Greck v. Kochendorf, ebenso 1411 dessen Sohn Seifrid, 1426 Johann, 1439 Kraft und Wolfgang. Schannat, Episc. Worm. 268.

1441. Konrad v. Weinsberg schenkt den Dominikanern in Wimpfen 6 Malter jährlich Korngilt in J., welche das Kloster 1487 an den Deutschorden verkaufte.

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0433.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)