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Steinsalz arbeiteten, näher zu erforschen. Besonders aber gebührt dem Werksreferenten Bergrath v. Schübler das Verdienst, diese Frage immer mit allem Interesse und Eifer verfolgt zu haben. Da man nach dem Ergebnis des in der Nähe des Fundbohrlochs im J. 1848/49 niedergeschlagenen Bohrlochs Nr. 7 befürchten mußte, bei Wiederaufnahme des alten Schachtes oder bei einem Punkte in der Nähe desselben mit den durch die vieljährige Soolenförderung aus den Bohrlöchern entstandenen, mit Soole gefüllten Auflösungsräumen im Steinsalz durchschlägig zu werden, anderseits man aber auf die Benützung der vorhandenen Wasserkraft nicht verzichten wollte, so beschloß man endlich im J. 1849 den Schachtpunkt außer den Bereich der Bohrlöcher kanalaufwärts, 2300′ oberhalb der Kocherbrücke zu verlegen, zuvor aber durch zwei Bohrlöcher (Nr. 9 und 10) in dieser Gegend das Vorhandensein des Steinsalzes zu konstatiren. Diese erst im J. 1852 angestellte Untersuchung fiel unerwartet ungünstig aus, es fand sich kein Steinsalz in dem Gyps und mit dem der Saline am nächsten gelegenen Bohrloch Nr. 9 ging man unverrichteter Dinge bis in den Wellenkalk nieder. Es konnte daher von der Anlage des Schachtes an dieser Stelle keine Rede mehr sein und bei einer am 13. Juni 1853 zu Friedrichshall unter dem Vorsitz des dem Unternehmen sehr gewogenen und dasselbe energisch fördernden Finanzministers v. Knapp abgehaltenen Konferenz entschied man sich für einen im Fallen des Steinsalzlagers rückwärts von dem Bohrloch Nr. 6 gelegenen Schachtpunkt und für die Anwendung von Dampfkraft zur Wasserhaltung und Förderung; auch hielt man es für räthlich, den Schacht in gewöhnlicher Weise abzuteufen, statt denselben nach dem Kind’schen Verfahren abzubohren, wie von mehreren Seiten in Vorschlag gebracht worden war. Dem Bergrath und nachmaligen Bergrathsdirektor v. Bilfinger fiel – wie seinem Vater 40 Jahre früher bei der Gründung der Saline – die Oberaufsicht über die Arbeiten zu; mit der unmittelbaren Leitung am Orte wurde der im Sept. 1853 von Wilhelmshall nach Friedrichshall versetzte Bergrath Dr. v. Alberti betraut, welcher in dem aus Westfalen berufenen Steiger Gerhard Hohendahl eine kräftige Unterstützung fand. Nachdem die nöthigen Vorbereitungen getroffen waren, konnte im Oktober 1853 mit den Grabarbeiten zu den Fundamenten des Schachthauses und der Maschinen und im Januar 1854 mit dem Abteufen begonnen werden. Der Schacht, dessen Hängebank 67′ über dem Neckarspiegel liegt, wurde mit einem

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0420.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)