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führt aus dem Schiff in den östlich im Halbkreis geschlossenen, um 4 Stufen erhöhten Chor, der außen zwischen den Fenstern dieselben Pilaster zeigt, wie das Langhaus. Über dem Chorbogen ein durch Lilienstäbe 4getheiltes bemaltes Hochmeisterwappen, darüber eine Fürstenkrone; daneben Scepter und Krummstab. Der Chor, mit Pilastern zwischen den Fenstern, die oben am Gesimse mit einer Laubwerkverzierung endigen, enthält außer dem der Verwahrung des h. Kreuzes gewidmeten Hochaltar, oben mit dem Buseckschen Wappen versehen, den Taufstein, der ebenfalls mit einem großen bunt bemalten Deutschordens-Wappen geschmückt ist. Das Busecksche Wappen findet sich auch oben an der Decke in der Mitte des ersten Gurtbogens von der Empore; unter demselben auf einem Band die Inschrift: Dem hochwürdigen hohen und hochwohlgeborenen Herrn Joh. Christoph Freiherrn von Buseck des hohen deutschen Ordens Ritter Rathsgebietiger der hochlöbl. Baley Franken Kommenthure zu Horneck Oberamtmann Scheuernberger Gebiets dieses löblichen Gotteshauses großmüthigsten Beförderern und mildfreigebigsten Gutthätern zum unterthänig unvergeßlichen Dank und unsterblichen Nachruhm. 1745. An der nordöstlichen Seite der Kirche erhebt sich in 3 Stockwerken der hübsche, oben in einer schiefergedeckten Kuppel mit Laterne abschließende Thurm. Die beiden unteren Stockwerke, von denen das erste die Sakristei enthält, sind viereckig mit dorischen Pilastern an den Ecken, während das zurückgesetzte dritte sich im Achteck aufbaut. Die 3 auf dem Thurm hängenden Glocken haben folgende Inschriften: 1. die größte: S. Matheus. S. Johannes. S. Lucas. S. Marcus, in gothischen Minuskeln; 2. die mittlere: (am Kranz) In Gottes Namen goß mich Joh. Georg Rohr in Heilbronn. 1719 D. 30. Aug.; mit Kranzverzierung und 3 halberhabenen Figuren (Kruzifix, Maria mit Kind, Bischof mit Stab und Buch); 3. die kleinste: (am Kranz) Gegossen von A. Bachert in Kochendorf im Jahr 1855. An der Schweifung: Für die Gemeinde Dahenfeld. – Die Kirchenbücher beginnen mit 1600. Gleich neben der Kirche, südlich, steht das Pfarrhaus; die Unterhaltungspflicht an diesem hat der Staat, an der Kirche die Gemeinde. – Der ummauerte Begräbnisplatz, südwestlich vom Ort, ist seit 1859 angelegt. Gebäude, die der Gemeinde gehören, sind: das in der Mitte des Orts an der Hauptstraße gelegene Rathhaus (enthielt bis 1878 auch die Schule); das im Jahr 1878 von der Gemeinde mit einem Aufwand von 29.000 M. am nördlichen Ende des Orts

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0328.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)