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Eiche vortrefflich bis zur schönsten Nutzholzqualität, so namentlich in den beiden größeren Komplexen Hardthäuser- und Gundelsheimerwald, wo Buchen und Eichen in geschlossenem Stande erwachsen und im Durchschnitt eine Baumhöhe von 23 m erreichen, welche in günstigen Fällen bis zu 30 m steigt. Aber auch alle andern Holzarten, Weichhölzer und Nadelhölzer, zeigen sehr gutes Gedeihen. Auf dem Muschelkalk tritt je nach dem Grad der Flachgründigkeit Nachlaß im Höhenwuchs ein, meist gedeihen aber Buchen noch ganz gut und selbst Eichen überraschen noch durch ihren Wuchs. Die Keuperformation tritt blos bei dem erwähnten Höhenzug im südlichen Theil des Bezirks auf, an den Hängen mit ihren Mergeln, auf der Höhe mit feinkörnigem lehmigem Sandboden; auch auf diesen meist noch tiefgründigen und meist gegen Norden sich neigenden Böden zeigen die Laubhölzer, Forche und Lerche noch gutes Gedeihen, wenn dem Boden seine Kraft belassen wird. Von der Waldfläche dürfen 2/3, also ungefähr 5200 ha, als bedingter Waldboden angesprochen werden.

Die oben genannten größeren und kleineren Waldkomplexe hängen nicht unmittelbar zusammen, sondern sind durch die genannten Thäler und größere landwirthschaftliche Ebenen und Einhänge geschieden; sie grenzen im Norden auf eine lange Strecke an badische Waldungen; im Übrigen an Waldtheile des Oberamts Künzelsau, Öhringen und Weinsberg. In den weiteren Thälern der Jagst und des Kochers nehmen die Waldungen nur die Winterseite, zum Theil bis ins Thal herunter ein, während die engeren Seitenthäler auf beiden Seiten bewaldet sind.

Von der ganzen Waldfläche sind annähernd nur 2 % oder 155 ha unproduktiv, da außer Wegen keine kahlen Flächen vorhanden sind.

Das Laubholz ist weitaus vorherrschend und sind mit Nadelholz nur kleinere Flächen, meist neue Aufforstungen kahler oder herabgekommener Waldtheile, bestockt, welche zu 5 % der ganzen Fläche anzuschlagen sind. Dem Besitzstand nach gehören von den Waldungen dem Staat 1785 ha oder 23 %, den Korporationen 4289 ha oder 55 %, den Gutsherrschaften 695 ha oder 9 %, den Privaten 1003 ha oder 13 %; dieselben sind durchaus dem Forstamt Neuenstadt zugetheilt und liegen in nachstehenden Revieren:

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)