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Chorstühle und einen germanischen Taufstein, der mit Astwerk verziert ist. Oberhalb des Eingangs von der Sacristei in den Chor steht die Jahrszahl 1487. Unter dem Chor befindet sich die Familiengruft der Herren v. Stammheim, von denen noch mehrere, unleserlich gewordene Denkmale auf dem Chorboden liegen. An den Innenseiten des Langhauses stehen Grabplatten, welche folgende Bildwerke und Inschriften enthalten:

1) Eine Grabplatte mit dem Wappen der Herren von Stammheim, unter dem ein zweites unkenntliches angebracht ist, und der Umschrift anno domini 1397 …

2) Das Wappen der Herren von Stammheim und unter demselben ein Wappen mit senkrecht getheiltem Schild und auf dem Helm ein Hundskopf; von der Umschrift kann nur noch „anno domini 1361“ … gelesen werden.

3) Das v. Stammheim’sche, nur mit Linien eingegrabene Wappen und die Umschrift: anno domini 1415 obiit Johannes de Stammhaim.

4) Eine weibliche Figur mit übereinander gelegten Händen; in den obern Ecken der Grabtafel sind zwei Wappen angebracht, von denen das eine der adeligen Familie v. Stammheim angehört, das andere enthält im Schilde einen aufrecht stehenden Löwen.

5) Eine betende weibliche Figur mit dem Rosenkranze; in der einen oberen Ecke des Denkmals ist das Stammheim’sche Wappen, in der andern ein Wappenschild, durch den ein wagrechter Balken geht. Von der Umschrift ist „anno domini 1505 am Freitag“ … noch leserlich.

6) Eine weibliche Figur mit dem Rosenkranze und zu beiden Seiten das Wappen der Herren von Stammheim und von Neipperg. Die Umschrift lautet: anno domini 1513 an Abent Philippi u. Jacobi starb die Edelfraw Stammheim geb. v. Niperg u. s. w.

7) Ist größtentheils verdorben, doch läßt sich das v. Stammheim’sche und v. Neipperg’sche Wappen noch erkennen.

Auf dem westlichen Giebel der Kirche sitzt ein unansehnlicher, hölzerner, mit einfachem Zeltdach gedeckter Thurm (Dachreiter), auf dem zwei Glocken, 1740 und 1777 gegossen, hängen.

Die Kirche wird von der Hofdomänenkammer im Bau erhalten.

Statt des Begräbnißplatzes, welcher früher um die Kirche lag und dessen Umfassungsmauer noch vorhanden ist, wurde im Jahr 1828 ein anderer außerhalb (nördlich) des Orts angelegt.

Das frei und angenehm gelegene Pfarrhaus bildet mit seinen Ökonomiegebäuden und schön angelegten Gärten einen wohl

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0324.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)