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befindet sich der „Lauerbrunnen“, was auf eine ehemalige Befestigung oder Warte hindeutet.

Ferner gehören zur Gemeinde Schwieberdingen:

a) Hardthof, Weiler; liegt freundlich, mit schöner Aussicht, 1 Stunde nordwestlich von dem Mutterort an der Landstraße nach Vaihingen und bildet mit dem zur Gemeinde Markgröningen gehörigen Weiler Schönbühlhof einen Wohnort. Derselbe erhält sein Trinkwasser, was übrigens in trockenen Jahrgängen zuweilen mangelt, aus Pumpbrunnen. Eine Wette ist vorhanden.

Die landwirthschaftlichen Verhältnisse sind die gleichen, wie auf der übrigen Dorfsmarkung, nur ist der Boden etwas weniger fruchtbar.

Hardthof und Schönbühlhof haben eine gemeinschaftliche Schule, an der ein Unterlehrer angestellt ist, zu dessen Gehalt die Gemeinde Markgröningen 2/3 und die Gemeinde Schwieberdingen 1/3 beiträgt. Seit 1849 besteht auch ein gemeinschaftlicher Begräbnißplatz.

b) Nippenburger-Hof; liegt 1/2 Stunde südwestlich von dem Mutterort auf einem schön geformten, steilen Vorsprung der rechten Glemsthalgehänge und bildet im Verein mit der nahe gelegenen Ruine der ehemaligen Nippenburg eine sehr malerische Ansicht. Die Gebäude stammen, mit Ausnahme eines neueren, aus früheren Jahrhunderten und sind meist massiv erbaut, übrigens für den gegenwärtigen landwirthschaftlichen Betrieb des Guts nicht ganz ausreichend; sie lagern sich unregelmäßig um einen ziemlich ausgedehnten Hofraum und sind theilweise mit Gärten umgeben. Ein laufender Brunnen versieht den Ort nur spärlich mit Trinkwasser und nicht selten tritt sogar Wassermangel ein. Der Hof begreift ein 425 Morgen großes Gut, das mit Ausnahme der Abhänge gegen das Glemsthal ziemlich eben liegt und im Allgemeinen einen fruchtbaren, vorzugsweise aus Diluviallehm bestehenden Boden hat, welcher von der Lettenkohlengruppe unterlagert wird, die mit ihren Mergeln und Sandsteinen an mehreren, weniger mit Lehm überlagerten Stellen wesentlichen Einfluß aus die Beschaffenheit des Bodens äußert. Die durchschnittliche Ertragsfähigkeit des Bodens ist etwas geringer, als die der übrigen Markung Schwieberdingen, der wirkliche Ertrag jedoch nicht, weil die Bewirthschaftung eine intensivere ist. Das Gut ist Eigenthum der Familie von Leutrum-Ertingen und seit dem Tode des früheren Pächters Freiherrn vom Holz im Jahr 1857 an Freiherrn von Varnbüler verpachtet, der dasselbe durch Ökonomieverwalter Ramm rationell bewirthschaften läßt. Es ist in acht Schläge eingetheilt, von denen immer ein Schlag mit Luzerne angebaut wird. Auf den übrigen Schlägen wird die gewöhnliche Siebenfelder-Wirthschaft

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0319.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)