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Wassergräben trotzen, und ergab sich den 8. April dem genannten Bunde, worauf Herzog Wilhelm, oberster Hauptmann des Bundes, seinen Einzug hielt und die Stadt einen guten Stützpunkt für die baldige Gewinnung der von den Württembergischen noch besetzten Veste Asperg darbot.

Im Bauernkrieg von 1524–25 hielt sich Markgröningen wie Asperg, gegenüber andern Städten unter der Steig, sehr ausnahmsweise fern von der Theilnahme am Aufstande. Bei der Wiedergewinnung des Landes durch Herzog Ulrich in Folge der Schlacht bei Laufen am 13. Mai 1534 leisteten die Markgröninger schon am folgenden Tage dem angestammten Herrn ihre Huldigung.

Bei der Demüthigung, welche Herzog Ulrich in Folge des ihm verderblichen Schmalkaldischen Krieges erlitt, mußte die Stadt Markgröningen den Herzog Alba sein kostspieliges Hauptquartier am 28. Dec. 1546 bis 17. Dec. 1547 innerhalb ihrer Mauern nehmen sehen.

Am 9. und 10. Sept. 1552 weilte Kaiser Karl V. auf seiner Reise von Oberschwaben nach dem Elsaß hierselbst.

Im 30jährigen Krieg, welcher schon im Jahr 1626 durch die vielen Durchzüge der kaiserlichen Truppen hieher die Pest gebracht hatte, traf die Stadt, wie so manche ihrer Schwestern, ein namenloses Elend in Folge der Nördlinger Schlacht im Sept. 1634. Am 10. 11. (20. 21.) d. M. lagen hier fünf kaiserliche Regimenter, meist Croaten, plünderten die Stadt aus, ungeachtet sie gegen eine ihnen eingehändigte große Abfindungssumme ihr Schonung zugesagt hatten, mordeten 25 Personen und verübten Gewaltthätigkeiten aller Art, besonders gegen Mädchen und Weiber. Auf Personen, welche sich durch die Flucht zu retten suchten, wurden Hunde gehetzt und die Eingefangenen, um ihnen Geld abzupressen, schrecklich gemartert. Darauf bis Ende Juli 1635, wo sich der Asperg ergab, diente Markgröningen zum Quartier für das gegen obige Festung aufgestellte kaiserliche Blocadecorps. Der Tod, meist Hungertod, raffte in der Stadt im Jahr 1634 166 Personen, im Jahr 1635 579, im Jahr 1636 185 und im Jahr 1637 173 Personen weg, wobei übrigens die Auswärtigen mitgezählt sind. Vom ganzen Amt Gröningen wurde noch im Jahr 1657 berichtet, daß von den früheren Bürgern noch drei Viertheile fehlten und 1011 Häuser in Trümmern, 11.902 Morgen Äcker und 907 Morgen Weingarten unbebaut lägen.

Sehr empfindlichen Schaden verursachten auch die französischen Einfälle im Jahr 1688 und 1693; der französische Kriegsschaden,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0274.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)