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Maschenkreuzungen desselben sind zwei gleiche Wappenschilde, mit einem gebrochenen Balken und 3 Sternen angebracht, die dem an der Stuttgarter Stiftskirche befindlichen, bis jetzt noch unbekannten Wappen, ganz ähnlich sind. Am Schluß dieses Seitenschiffs steht ein sehr alter, interessanter Chorstuhl mit Schnitzwerk den heil. Christoph, 2 Kirchenväter etc., darstellend. Von den architektonisch schönen Seitenkapellen an der südlichen Seite der Kirche enthält die eine mit einem Kreuzgewölbe gedeckte, ein trefflich gearbeitetes Grabdenkmal, auf dem eine Jungfrau mit gekreuzten Händen und mit dem Haupt auf einem Kissen liegend dargestellt ist; in den beiden unteren Ecken sind die Wappen der Herren v. Reischach und v. Speth abgebildet. Von der Umschrift ist noch leserlich Anno dni 1490 … Jungfraw von Reischach … Die andere Kapelle ist mit einem Netzgewölbe versehen, deren Schlußsteine Christus am Ölberg, 2 weibliche Figuren und einen Wappenschild vorstellen; sie enthält eine stehende Grabplatte, auf der eine betende auf einem Löwen stehende Frau abgebildet ist und in den oberen Ecken 2 unbekannte Wappen; dieses schöne Denkmal ist durch Kirchenstühle theilweise verdeckt, so daß von dessen Umschrift nur Anno dni 1490 starb die ehrsam Elisabetha … gelesen werden kann. Oben an der östlichen Seite der Kapelle steht: Hanc capellam fund … dominus Waltherus de Haslach capellanus in Grüningen 1459.

Auf dem Boden des Langhauses liegen viele zum Theil sehr alte, meist unleserlich gewordene Grabsteine, von denen der an der Schwelle des südlichen Eingangs befindliche, der interessanteste ist und noch folgende Worte entziffern läßt: Ano dni 1325 obiit Alberus de Tam …

Das merkwürdigste Denkmal aus der grauen Vorzeit besitzt die Kirche in der Grabplatte des Grafen Hartmann v. Grüningen (s. umstehende Seite), die an der nördlichen Innenwand der Kirche eingemauert ist; sie enthält das Wappen der Herren von Grüningen mit folgender Umschrift: Anno dni 1280 in die Francissi [sic] obiit Hartmanus comes de Grüningen.

Der große, im germanischen Styl sehr gut gearbeitete, dreizehneckige Taufstein enthält die Brustbilder von Christus und den 12 Aposteln.

Die aus Stein gearbeitete Kanzel, welche übrigens einer späteren Periode als die Kirche angehört, zeigt an der Brüstung die 4 Evangelisten und an dem Kanzelstock ist Moses mit den Gesetzestafeln angebracht.

Von dem Langhaus führt ein spitzer Triumphbogen in den um

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0251.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)