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Commerzienraths Ostertag von Stuttgart, ein im modernen Styl erbautes, mit freundlichen Gartenanlagen umgebenes Gebäude; dasselbe steht auf dem Grund eines ehemaligen Steinbruches und öden Platzes, den Freiherr v. Münchhausen im Jahr 1811 von der Gemeinde erkaufte und urbar machte. Die Aussicht von dem Landhaus wetteifert an Schönheit mit der von der Burg Hoheneck.

Etwa 1/4 Stunde südwestlich von Hoheneck, in der Nähe des Favoriteparks, wird eine Stelle auf der Eglosheimer Burg genannt, wo man auf den Güterstücken des Matthäus Knaußman, Gemeinderath, Johann Friedrich Kienzle, Jacob Schrempf, Mathäus Täuble, David Schneller etc. in einer Ausdehnung von wenigstens 10 Morgen auf namhafte Gebäudereste stößt, bei dem sich eine Menge Fragmente von römischen Ziegeln, Heizröhren, Amphoren und zuweilen auch römische Münzen vorfinden, die einen hier bestandenen namhaften römischen Wohnplatz hinlänglich bekunden.

Im Favoritepark befindet sich ein beträchtlicher Erdfall, in den sich das Abwasser eines zunächst stehenden Brunnens versenkt.

Von den zu der Gemeinde gehörigen Wohnsitzen liegt

a) die Ölmühle, beinahe 1/4 Stunde nördlich vom Mutterort in einem engen Seitenthälchen des Neckarthales; sie wurde von Kaufmann Rettig aus Stuttgart erbaut und später von den Gebrüdern Wacker in eine Kautschuckfabrik umgewandelt, welche übrigens in neuester Zeit wieder abgegangen ist;

b) die Ziegelhütte liegt 1/4 Stunde südlich von Hoheneck an der Straße von Ludwigsburg nach Neckarweihingen;

c) die Zündhölzlesfabrik ist zunächst bei der Ziegelhütte gelegen;

d) das alte Brückenhaus steht 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterort, gegenüber von Neckarweihingen, an der Stelle, wo die längst abgegangene Brücke über den Neckar führte;

e) das herrschaftliche Brückenhaus steht oberhalb des alten Brückenhauses, zunächst an der Schiffbrücke, und ist Eigenthum des Staats, der es dem zur Unterhaltung und Überwachung der Schiffbrücke angestellten Schiffsmann als freie Wohnung, mit dem Recht zu wirthschaften, überläßt (s. die Ortsbeschreibung von Neckarweihingen);

f) das Jägerhaus im Favoritepark, liegt 1/4 Stunde südwestlich vom Mutterort (s. die Ortsbeschreib. v. Ludwigsburg).

Von der hiesigen Burg nannte sich ein häufig genanntes Dienstmannengeschlecht die Hacken von Hoheneck, welche im 13–15.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)