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Außer der durch den Ort führenden Hauptstraße sind noch Vicinalstraßen nach Asperg und Heutingsheim angelegt, die dem Ort seinen Verkehr hinreichend sichern; überdieß beträgt die Entfernung bis zu dem nächstgelegenen Bahnhof Asperg nur eine starke Viertelstunde.

Die Gemeindepflege ist ziemlich unbemittelt, auch das Vermögen der Stiftungspflege ist nicht bedeutend. (Tab. III.)

Außerhalb des Orts, auf dem sogn. Mäurach, wurde vor einigen Jahren ein altes Grab aufgedeckt, das neben dem Skelett, ein Schwerdt (Sachs) enthielt. In der Nähe des Orts, namentlich auf den Haus- oder Kirchäckern, bei der Kelter, bei dem alten Schafhaus etc. finden sich häufig Spuren von ehemaligen Gebäuden, so daß die Sage, der Ort sei früher größer gewesen und die Kirche sei mitten in demselben gestanden, viele Wahrscheinlichkeit erhält. Auf den Kapellenwiesen, zunächst am Ort, soll eine Kapelle gestanden sein.

Im südlichen Theil des Orts wird eine Hofstätte „im Klosterhof“ und ein dahin führendes Sträßchen „das Klostergäßle“ genannt; nach der Volkssage soll hier ein Kloster gestanden sein.

Der Name Eglosheim dürfte vom altdeutschen Mannsnamen Agilolf, Egilolf abzuleiten sein.

Erstmals genannt wird E. im Jahre 836, als Hegoluesheim, als das Kloster Lorsch eine hiesige Besitzung erhielt (Cod. Laur. Nr. 3504); spätere Schreibungen sind Eglessheim (Cod. Hirsaug. 49), Egenolfhein (Urk. von 1408 Mai 8), Egloffsheim (1482). Um 1130 lebten Egilolf v. E. und sein Bruder Hugo (Cod. Hirs. 49a).

Wahrscheinlich mit der Grafschaft Asperg kam im Jahr 1308 ein Theil von E. an Württemberg. Einen andern Theil hatten die Herter von Herteneck. Im Jahr 1440 verkauften Georg Herters Wittwe Bryda, geb. v. Kaltenthal und ihr Sohn, Hans Herter von Hertneck, ihren Antheil am Ort für 5241/2 Gulden an Otto von Baldeck, Burgherrn zu Asperg; dessen Enkelinnen, Anna und Sibylla, Hansen von Baldeck Töchter, überließen 1536 solche Hälfte mit dem Schloß Herteneck an Herzog Ulrich von Württemberg.

Im 15. Jahrh. werden hier erwähnt eine Kapelle zur heil. Catharina und drei Pfründen oder Kaplaneien.

Im Jahr 1357 stiftete Graf Ulrich von Württemberg an die hiesige Frühmesse einige Eimer Wein und 30 Malter Früchte aus dem Laienzehnten zu Benningen, wozu dessen Bruder Graf Eberhard seine Einwilligung ertheilte. Hans Herter überließ 1460 die Lehenschaft und das Eigenthum der Pfründe zu E. dem Grafen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0213.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)