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und 23. Aug. (2. Sept.) d. J. des Markgrafen Ludwig von Baden; der erstere setzte vom linken zum rechten, der zweite vom rechten zum linken Ufer über (v. Martens 533. 542).


Benningen,


Gemeinde III. Kl. mit 1003 Einw., worunter 1 Kath. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Ludwigsburg eingepfarrt.

In dem freundlichen Neckarthale und theilweise an dem nördlichen Abhange gegen dasselbe, liegt 11/2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt das nicht große, gedrängt gebaute Pfarrdorf, dessen ziemlich regelmäßig angelegten Ortsstraßen durchgängig gekandelt sind. Die meist mittelgroßen, theilweise kleinen Wohnungen verrathen die minder günstigen Vermögensumstände der Einwohner; sie sind aus Holz erbaut und größtentheils mit steinernen Unterstöcken versehen, im Allgemeinen übrigens nicht unfreundlich aussehend. Die Totalansicht des Dorfs bietet, namentlich von der Neckarseite, viel Malerisches.

Im südlichen Theile des Orts liegt etwas erhöht die im spät germanischen Styl erbaute Pfarrkirche; an der Ostseite derselben steht der viereckige massive Thurm mit schlankem spitzem Zeltdach, das im Jahre 1846, nachdem der Blitz das frühere Dach zerschmettert hatte, neu aufgesetzt wurde. Der untere Theil des Thurms ist sehr alt und ein tief eingehendes rundbogiges Fenster setzt die Erbauung desselben in die romanische Periode. Von den zwei auf dem Thurme hängenden Glocken ist die größere 1818, die kleinere 1705 gegossen. Das Innere der Kirche hat außer dem im germanischen Geschmack gehaltenen, achteckigen Taufstein nichts Bemerkenswerthes; derselbe trägt an seinem Fuß die Jahrszahl 1480 und an den Flachseiten folgende Wappenschilde: 1) das einfache württembergische Wappen mit den drei Hirschhörnern, 2) das württembergische Hüfthorn, 3) das vereinigte württembergische und mömpelgard’sche Wappen und 4) einen Schild mit einem Kreuz. Von dem Langhaus führt ein spitzer Triumphbogen in das untere, mit einem einfachen Netzgewölbe gedeckte Stockwerk des Thurms, das die Stelle des Chors vertritt. Der um die Kirche gelegene ehemalige Begräbnißplatz ist gegenwärtig noch mit einer hohen, mit Streben versehenen Mauer und Zwinger umgeben; an der Außenseite der Mauer ranken üppige Reben und tragen im Verein mit einem schönwüchsigen, an der Westseite stehenden Nußbaum Vieles zu der überaus malerischen Ansicht der Kirche bei. Die Unterhaltung der Kirche steht der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0194.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)