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des Orts sprechen. In der Nähe des abgegangenen Orts Weihenberg wurden bei dem sog. Laienweg Reihengräber aufgedeckt, die neben den Skeletten alte Waffen (meist sog. Sachse) und Perlen von Thon, Glas etc. enthielten.

Auf dem östlichen Ausläufer des Aspergs ragte die längst verschwundene Burg Richtenberg. Sie ging mit Asperg selbst den 19. März 1308 durch Kauf an Württemberg über. Nachher bestund sie wohl nicht mehr lange. Als zur Zeit der Vertreibung Graf Eberhards des Erlauchten von Württemberg den 6. Aug. 1312 die Stadt Leonberg sich an das Reich und an die Stadt Eßlingen ergab, wurde wenigstens bestimmt, daß Richtenberg abgebrochen und nicht mehr gebaut werden solle (Sattler Grafen 1. Beil. Nr. 45).

Von Richtenberg nannte sich ein edles Geschlecht. Albert und Werinher Ritter von Richtenberg erscheinen im Jahre 1226 als Lehensträger Rudolf Hacg’s (von Hoheneck) und Afterlehensträger der Grafen von Zollern (Mone Zeitschr. 1, 109). Im 15. Jahrhundert machten sich bekannt die Sölr und die Röflin von Richtenberg. Konrad und Albrecht Sölr von Richtenberg kommen vor im Anfang des 14. Jahrhunderts (Stälin Wirt. Gesch. 3, 432), Eberhard Sölr von Richtenberg und sein Bruder Friedrich Sölr, Domherr zu Constanz, ferner Eberhard Sölr von Richtenberg und Aulbrecht Röflin von Richtenberg, alle im Jahre 1450 (Pez Thes. anecd. t. 3. pars 5, 265. 272). Heinrich Röffelin von Richtenberg bekleidete in den Jahren 1470–1477 die hohe Würde eines Hochmeisters des deutschen Ordens (Voigt Gesch. Preußens 9, 34. 94.).

Im Übrigen ist in Absicht auf die Geschichte Aspergs Folgendes anzuführen:

Die älteste Nennung des Ortes, dessen Name wohl von dem Baumnamen Esche stammt, fällt in’s Jahr 819. Damals stellte ein Graf Gozbert eine Schenkungsurkunde allhier für das Kloster Weißenburg im Elsaß aus (publice in uilla cognominata Assesberg[1]. Tradit. Wizenburg. ed. Zeuss 156). Genanntes Kloster hatte bereits in der karolingischen Zeit allhier stattliche Besitzungen, namentlich auch zwei Gotteshäuser, basilice II cum decimis, einen Weinberg u. s. w. (ibid. 296), und beklagte den Verlust eines hiesigen Hofes durch die Gewaltthaten Herzog Otto’s von Schwaben zwischen 973–982 (ib. 298; Stälin Wirt. Gesch. 1, 602). Überhaupt galt der Berg als


  1. Spätere Schreibweisen: Ascisberc 1181 (Mone Zeitschr. 1, 104), Asperk 1191 (Schmid Pfalzgr. v. Tüb. Urk. 7), Asperc 1251 (Stälin Wirt. Gesch. 2, 447), Aschberg (Reyscher Statutarrechte 100).
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)