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und Hugo von Ow (ebend. 4, 124) und somit wohl am Ende den ganzen Ort.

Auch eine Kirche bestund hier, unter bebenhäusischem Patronat; solche incorporirte den 28. Jan. 1247 der päbstliche Legat Bischof Philipp von Ferrara dem Kloster Bebenhausen, als solches durch Kriegsbedrückungen sehr herabgekommen war, auf dessen Ansuchen und auf Fürbitte des Grafen Rudolf von Tübingen, alles erst auf Ableben des dortigen Pfarrers (Mone 3, 196). Die wirkliche Incorporation erfolgte aber erst den 23. Mai 1276 durch den Bischof Rudolf von Constanz (ebend. 3, 225); in den Jahren 1270 und 1273 kommt noch vor Volklohus (auch Wolclochus geschrieben) plebanus in Gisenanc (Pupikofer Regg. des Kl. Kreuzlingen Nr. 86, Sattler Grafen 1, 4).

Zu Anfang des 14. Jahrhunderts bestund das alte Geisnang nicht mehr und ein neuer Hof „auf dem Erlach“ (d. i. Erlengebüsch) wurde vom Kloster Bebenhausen erbaut; am 20. Juni 1431 erstreckte K. Sigmund die dem Kloster Bebenhausen verliehenen Privilegien auch „auf den neuen Hof zu Gißnang uff dem Erlach gelegen mit seiner Mühle, Weihern und allen Gütern, die zu dem alten Hof gehört haben“ (Besold Docum. 425). Nicht lange darauf verdrängte der Name Erlachhof den Namen Geisnang gänzlich. Auf diesem Hof erlaubte 1478 der Graf Ulrich von Württemberg dem Kloster Bebenhausen 500 Schafe zu halten; dieß gab Anlaß zu Gründung des Schafhofes auf der westlichen Seite Ludwigsburgs unterhalb des Rains, gegen welchen die jetzige Poststraße in gerader Richtung ausläuft. Zwischen dem Erlachhof, dessen Gebäude mit einer Ringmauer versehen waren, und Oßweil in der Mitte lag der Fuchshof mit Maierhaus und Ökonomiegebäude, der bewohnteste dieser Höfe, welcher im Jahre 1722 noch 92 Seelen zählte und im Jahre 1748 abgebrochen wurde.

Durch die Säcularisirung des Klosters Bebenhausen kam der Erlachhof nebst Zugehörungen zum Württembergischen Kirchengut. Ein württembergischer Hofmeister für die drei kirchenräthlichen Höfe Erlachhof, Fuchshof und Schafhof (der erste mit 655 Morgen Flächenraum, der zweite mit 454 M., der dritte mit 311 M., nach dem Lagerbuch v. 1568) wurde zur Verwaltung der Einkünfte aufgestellt und erhielt den Erlachhof zum Amtssitze. Die Beamtung führte den Namen Klostershofmeisterei Erlachhofen. Das Verwaltungsgebäude, Fruchtkasten etc. befanden sich auf dem Fuchshofe.

In kirchlicher Beziehung waren der Erlachhof und der Fuchshof

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)