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Schafhof-Gebäuden und Gütern nebst verhältnißmäßigem Antheil am Zuwachs angenommen und hienach von dem bisherigen Fonds dem weltlichen Hospital nebst 6 Morgen Weinberg 18.000 fl. und dem geistlichen Hospital 53.623 fl. 12 kr. zugeschieden wurden.

Der weltliche Hospital wurde unter die Oberaufsicht des herzogl. Geheimenraths und der geistliche Hospital unter die Oberaufsicht des herzogl. Kirchenraths gestellt.

Im Jahre 1814/15 wurde der weltliche Hospital, einer Verfügung des damaligen Departements der Finanzen 3te Abtheil. gemäß, wieder mit dem geistlichen Hospital und der Almosenpflege vereinigt.

Von den drei Höfen, auf deren Markungen die Stadt theilweise erbaut ist, lag der Erlachhof auf der Stelle des gegenwärtigen Schlosses, der Fuchshof aber in der Mitte zwischen dem Erlachhof und Oßweil auf der Stelle des längst abgegangenen Orts Geisnang und der Schafhof in der Nähe (nördlich) von dem Bahnhof in dem Thälchen, das an der Westseite der gegenwärtigen Stadt hinzieht (s. hierüber unten). Südlich von dem Schafhof lag das Lerchenholz, das nun in fruchtbares Ackerland umgewandelt ist und gegenwärtig noch die Benennung „Lerchenholz“ führt.

Was die Entstehung der Stadt betrifft, so fällt dieselbe mit der Gründung der hiesigen fürstlichen Residenz zusammen.

Geisnang, im 13. Jahrhundert ein pfalzgräflich tübingisch-aspergischer Ort, kommt schon im 12. Jahrhundert vor, als das Kloster Hirschau ein hiesiges Gut erhielt, welches es wieder veräußerte (Cod. Hirsaug. 41b). Seine Benennung hat sich noch in den Geisnanger Zelgen auf der Oßweiler Markung erhalten.

Im Anfang des 13. Jahrhunderts hatte das Kloster Bebenhausen hiesige Besitzungen; Papst Gregor IX. bestätigte solche den 8. März 1229 (possessiones in Gisenanc.). Gegen 1243 erkaufte dasselbe Kloster ein dasiges Gut von Gebhard von Lichtenstein (in Gizinanc. Mone Zeitschr. 3, 123) und ertauschte um dieselbe Zeit die Besitzungen des Ritters Wernher von Ihlingen, welche zugleich gegenüber den Pfalzgrafen von Tübingen von allen Abgaben befreit wurden (Mone Zeitschr. 3, 120), wie denn auch der Graf Wilhelm von Tübingen am 24. März 1244 über die Befreiungen des Klosters von allen hiesigen Lasten und Abgaben noch besonders urkundete (Mone 3, 124). Noch erkaufte das mehrgenannte Kloster im Jahre 1275 Besitzungen des Klosters Hirschau (Mone 3, 221) und im Jahre 1289 des Ritters Schwigger von Oßweil und der Gebrüder Albert

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)