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Hohenasperg, oder zur Käserei nach Pleidelsheim abgesetzt. Der Milchverkauf gewährt für einzelne Orte eine sehr namhafte Einnahmsquelle; am beträchtlichsten ist er von den Orten Asperg, Beihingen, Hoheneck, Möglingen, Neckarweihingen, Oßweil, Nippenburger Hof und besonders in Zuffenhausen, wo er jährlich gegen 10.000 fl. einträgt; minder bedeutend in Aldingen, Benningen, Eglosheim, Geisingen, Heutingsheim, Kornwestheim, Pflugfelden, Poppenweiler, Stammheim und Thamm. Käse wird in Beihingen derzeit noch bereitet; die Käsereien auf Seegut und Nippenburg haben aufgehört, weil der Milchhandel wegen der Nähe von Stuttgart und Ludwigsburg gesichert und lohnender ist.

Die Schafzucht nimmt im Allgemeinen wegen der Beschränkung der Weiden ab und hat in Zuffenhausen ganz aufgehört. Der Bezirk besaß am 1. Januar 1856 noch 2314 spanische, 7301 Bastard- und 19 Landschafe, zusammen 9634 Stücke. Die Gemeindeschäfereien werden verpachtet. Obgleich das Schafweidegeld und der Pfercherlös den Gemeinden eine jährliche namhafte Rente gewähren, so wird doch von Seiten der letzteren wegen der vielen Beschädigungen und der Übergriffe der Schäfer, besonders im Vorsommer, auf die Beschränkung oder Aufhebung der Sommerweiden fortwährend hingewirkt. Wenn auch die Zahl der Schafe sich vermindert, so nimmt dagegen die Veredlung zu und die Schafhalter von Eglosheim, Oßweil, Pflugfelden, Thamm, Heutingsheim etc. haben deshalb schon Preise erhalten. Mit besonderer Sorgfalt wird auf der hofdomänenkammerlichen Domäne Seegut die Schafzucht betrieben und daselbst theils auf reine Merinozucht, theils auf Kreuzung von englischen Schafen mit Merinoschafen gesehen, auch eine Anzahl französischer Gevrolles und Mauchamps gehalten. Die Wolle wird vorzugsweise auf dem Markte zu Kirchheim, weniger auf dem zu Heilbronn, theilweise auch in der nächsten Umgegend abgesetzt.

Die Zucht der Schweine, welche in Folge der Kartoffelkrankheit etwas heruntergekommen war, hat sich in neuester Zeit sehr gehoben, namentlich wird von Seiten des landwirthschaftlichen Vereins, wie von den Gemeinden sehr darauf Bedacht genommen, die englische Race immer mehr zu verbreiten. Auf den jede Woche in der Oberamtsstadt stattfindenden Schweinemarkt werden aus einem Umkreis von 8–10 Stunden Schweine zum Verkauf gebracht. Die Zählung am 1. Januar 1856 ergab 1924 Stücke, unter denen sich 18 Eber und 114 Mutterschweine befanden, so daß auf eine □Meile 619,3 und auf 100 Einwohner 5,49 Schweine kommen. Übrigens kaufen sämmtliche Orte noch Ferkel von Außen auf. Die gemästeten Schweine

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 056. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0056.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)