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Erdschichten; er besteht in den südlich, östlich und in der Mitte des Bezirks gelegenen Waldungen aus einem tiefgründigen, ziemlich gebundenen Thon (Verwitterung des untern Keupermergels), dem überdieß zuweilen eine Bedeckung von Diluviallehm zukommt. Die übrigen Waldungen stocken meist auf den Mergeln und Sandsteinen der Lettenkohlengruppe (s. hierüber auch den Abschnitt „Boden“).

Die Waldungen bestehen meist aus Laubhölzern, von denen die Eiche als Oberholz vorherrscht, während die Rothbuche nur eingesprengt vorkommt und das Unterholz meist ein Gemenge von verschiedenen Holzarten ist: als Hainbuchen, Birken, Linden, Salweiden, Aspen, Haselstauden etc. In feuchten Waldgründen und an Gewässern kommt nicht selten die schwarze Erle vor. Auch werden in neuerer Zeit Nadelhölzer, namentlich Forchen, künstlich angezogen (s. den Abschnitt „Pflanzen“).

Der milden klimatischen Verhältnisse wegen werden die Waldungen nur selten von außergewöhnlichen Naturereignissen heimgesucht. Bei den bedeutenden Anforderungen an Streu, Gras etc. ist es aber wohl erklärlich, daß dieselben, mit Ausnahme der dem Staat und der Hofdomänenkammer gehörigen, ziemlich heruntergekommen sind; indessen wird von Seiten der Gemeinden nichts versäumt, zurückgekommene Distrikte wieder in Aufnahme zu bringen.

Die Bewirthschaftungsweise ist verschieden, je nachdem die Waldungen dem Staate oder Gemeinden und Privaten gehören. In mehreren dem Staate gehörigen Waldtheilen hat der frühere Mittelwaldbetrieb mit 40jährigem Umtrieb aufgehört. An seine Stelle ist Nadelholzzucht getreten oder sind die Bestände in der Heranbildung zum Laubholzhochwald begriffen. Der durch Streurechen entkräftete Boden ließ keine andere Wahl mehr zu, als daß man dem genügsameren Nadelholz, insbesondere der Kiefer den Platz einräumte. Und so sieht man jetzt ziemlich vollkommen bestockte junge Kiefernbestände. Ein eigenthümlicher Betrieb findet in dem Staatswald Salon bei Ludwigsburg statt, wo man die Rücksicht für hübsche, mannigfaltige und schattengebende Baumparthien mit den wirthschaftlichen Zwecken soviel als möglich zu vereinigen sucht.

In einem der Markung Geisingen zugetheilten Staatswalde, beim Dianenbau, wird seit einigen Jahren Waldfeldbau betrieben. Es wird dermalen jährlich eine Fläche von 10 bis 11 Morgen abgeholzt und nur eine den Rücksichten für nachhaltige Benützung des werthvolleren Eichenholzes entsprechende Anzahl schöner, gesunder Eichen stehen gelassen, alles übrige Holz aber in dem seitherigen Mittelwaldbestande zum Einschlag gebracht. Hierauf wird die Fläche

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0050.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)