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Jahr allein 57 Morgen mit Taback angebaut und einen Erlös von 10–11.000 fl. erzielt.

Der Hopfenbau wird auf dem Nippenburger Hof, auf den Markungen Schwieberdingen, Markgröningen und Ludwigsburg in größerem Umfang betrieben. Hanf wird nur für das eigene Bedürfniß gezogen und der Flachsbau ist ganz unbeträchtlich. Dagegen ist der Mohnbau auf den Markungen Möglingen, Kornwestheim, Hoheneck, Zuffenhausen, Neckarweihingen, Thamm, Markgröningen und Schwieberdingen von ziemlicher Bedeutung.

Wiesenfutter wird nur von den Orten Asperg, Beihingen, Kornwestheim und Markgröningen auswärts verkauft; im Allgemeinen wird das Erzeugniß in den eigenen Wirthschaften verwendet und überdieß zur Unterhaltung des nöthigen Viehstandes der Futterkräuterbau, namentlich der Luzernebau sehr ausgedehnt und sorgfältig gepflegt. In neuerer Zeit hat auch der Anbau des Welschkorns als Futterpflanze sehr zugenommen und sich als zweckmäßig erprobt.

Die Obstzucht steht auf einer sehr blühenden Stufe und insbesondere zeichnet sich hierin die Stadt Ludwigsburg mit ihren ausgedehnten Gärten und mannigfaltigen Sorten feineren Tafelobstes rühmlich aus. Der Ertrag im Bezirke war i. J. 1857 –> 284.181 Sri. Kernobst und 8808 Sri. Steinobst, mit einem Durchschnittspreis von 24–30 kr. per Sri., zusammen 145.614 fl.

Der Weinbau, welcher früher auf sämmtlichen Markungen des Bezirks getrieben wurde, ist in Ludwigsburg, Kornwestheim, Oßweil und Pflugfelden ganz abgegangen, während er sich in einigen andern Orten sehr vermindert hat und nur noch auf wenigen Morgen betrieben wird; wie denn im Allgemeinen die ebenen gelegenen Rebengelände und minder günstigen Weinberghalden allmählig für lohnendere Kulturen verwendet werden. Übrigens bildet der Weinbau für mehrere Orte noch immer eine erhebliche Einnahmsquelle. Der Absatz des Weins geht nicht nur in die Umgegend und besonders in die benachbarten Städte Stuttgart, Ludwigsburg und Marbach, sondern auch in das Oberland und nach Eßlingen in die Fabrik für Bereitung moussirender Weine; ein namhafter Theil wird in den Orten selbst verbraucht.

Für die Viehzucht ist im ganzen Bezirk die Stallfütterung eingeführt; selbst der Herbstaustrieb des Rindviehes findet nicht mehr statt. Zweckmäßige landwirthschaftliche Neuerungen, wie die Einführung verbesserter Ackergeräthschaften haben allgemein Eingang gefunden; von den verbesserten Pflügen sind der Brabanter und der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 045. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)