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verkaufte im Jahr 1188 an das Kloster Maulbronn ein Gut in Weissach, welches die Grafen von Calw freiten, deren Ministerialin Bertholds Frau war. Im Jahr 1331 u. f. blühten in dieser Familie Wolf, 1335 Konrad, 1427 Reinhard, 1472 Cuno; der Hirschauische Abt Wolfram 1428–1460 war gleichfalls von diesem Geschlecht.

Schlösser stunden hier zwei. Ein unteres liegt schon seit ein Paar Jahrhunderten wüste; ein Grasgarten wird nach ihm der Schloßgarten genannt; zu diesem Schloß gehörte ein Meiereigut, wovon das Gebäude noch steht, sowie das (kleine) Gesindehaus; ein oberes Schloß liegt beinahe mitten im Ort und gehört gegenwärtig einem Bürger Jakob Völmle. Am 1. März 1500 verkauft Bernhard von Eberstein letzteres Schloß um 110 fl. rhein. an das Kloster Herrenalb.

An Württemberg ging die Lehensoberherrlichkeit über diesen Ort um 1356 von den Grafen von Vaihingen über (Reichsständ. Arch. Urk. 1, 12. 13.); nach genanntem Jahr erscheinen die Maiser als belehnt von Württemberg mit drei Theilen an Burg und Dorf, und 1420 auch mit der Vogtei. Von diesen Maisern kamen in den Jahren 1381 und 1383 mehrere Güter und am 14. September 1479 von Cuno von Berg, genannt Maiser, und Dorothea von Halfingen, seiner Frau, der untere Burgstall und die Hälfte an dem Dorfe, dem Gerichte, Umgeld etc. für 300 fl. baar und 50 fl. jährlichen Leibgedings an Württemberg (Sattler, Grafen 3, 137).

Begütert waren allhier auch die Herren von Gärtringen, von Heimerdingen, von Nippenburg.

Ihren hiesigen Zehenten überließen den 4. April 1318 Volmar von Malmsheim und Guta von Riet, seine Frau, an den Grafen Eberhard von Württemberg für seine Forderung an sie. Herzog Johann Friedrich von Württemberg erkaufte im Jahr 1610 beständige Gefälle in Malmsheim an den Kammersekretär Joh. Sattler. Gülten erwarb der württembergische Kirchenrath im Jahr 1751 für 1500 fl. von dem Spital in Weil.

Das Patronat erkaufte Graf Eberhard von Württemberg den 14. Febr. 1301 von den Grafen Heinrich und Otto von Zweibrücken (Scheffer 13). Graf Ludwig von Württemberg überließ dasselbe am 22. Februar 1454 gegen das zu Stetten unterm Heuchelberg an das Kloster Hirschau, welches noch am 14. August desselben Jahres diese Kirche incorporirte. Mit dem Kloster Hirschau kam das Patronat abermals an Württemberg und so hat heutzutage die Krone das Nominations- und Confirmationsrecht.

Im 15. Jahrhundert bestund hier eine Pfarrstelle, eine Frühmeß und eine Pfründe zum Muttergottesaltare (Würdtwein, Subs. 10, 340),

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_193.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)