Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Noch ist über die ältere Geschichte des Orts Folgendes anzuführen:

Kornthal wird erstmals genannt im Jahr 1304, zu welcher Zeit der Eßlinger Spital aus dem Weinberg Hugo’s von Münchingen 1 Imi Wein bezog.

Der Hof Kornthal, welcher früher hier bestund, war in früherer Zeit Reichslehen, welches an Kaiser Friedrich IV. heimgefallen war, als dieser am 1. November 1442 seinen Canzleischreiber Ulrich Welzlin von Göppingen damit belehnte (Chmel Reg. Frider.). Im Jahr 1454 war Hans von Sachsenheim an Kornthal betheiligt, später erscheint Ulrich von Sachsenheim als Besitzer der Hälfte. In den 1460er Jahren versetzte Georg Kayb von Hohenstein den Hof Kornthal an den Grafen Ulrich von Württemberg. Dagegen lösten im Jahr 1501 Ludwig der ältere, Hans, Reinhard und Jörg die Späten Gebrüder und Vetter den Halbtheil desselben um 550 fl. an sich; die Späten übergaben denselben an Sebastian von Hohenheim, der ihn sammt Zugehör an Konrad von Stammheim um 2200 fl. verkaufte, 1511. Später war eine Hälfte im Besitz der Truchseße von Höfingen, die andere der Thumbe von Neuburg; letztere gelangte in der Theilung vom 30. Aug. 1559 an Friedrich Thumb von Neuburg. Nachher besaßen das Schloß und das Rittergut nebst der niederen Jurisdiction gemeinschaftlich die von Görlitz und von Münchingen (der im Jahr 1671 verstorbene württemb. Oberstallmeister nannte sich „auf Hochdorf, Kornthal und Ditzingen“, bis sie es, wie bereits erzählt, im Jahr 1819 verkauften.

Vor dem Jahr 1819 war der Ort Filial von Weil dem Dorf.

Güter besaß hier das Stift Sindelfingen, welchem solche 1331 Jun. 1. Graf Ulrich von Württemberg freite.


Malmsheim,
Gemeinde III. Kl. mit 1024 Einw. a. Malmsheim, Pfarrd., 1018 Einw., wor. 1 Kath. b. Rankmühle, 6 Einw. – Ev. Pfarrei.


Im Rankbach-Thale, das gegen Süden ziemlich hohe und steile, gegen Norden aber nur sanft ansteigende Gehänge hat und daher den rauhen Winden zugänglich ist, liegt 21/2 Stunden südwestlich von Leonberg das ansehnliche, ziemlich regelmäßig gebaute Pfarrdorf. Dasselbe ist mit guten Straßen versehen und seine von Holz erbauten Häuser sind meist gut erhalten. Es bestehen 2 Brunnen, welche von einer nie versiegenden Quelle gespeist werden; bei großer Trockenheit ist übrigens die Einwohnerschaft unmittelbar an die außerhalb des Orts liegende Hauptquelle

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)