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Der Ort ist vermuthlich von den Grafen von Calw an die Pfalzgrafen von Tübingen gekommen; Pfalzgraf Rudolf von Tübingen spricht im Jahr 1245 von „unserm Dorf ze Haimsheim“ (Bebenhaus. Urk. in Karlsruhe). Von dem hiesigen Ortsadel sind Bertholdus de Heimsheim und seine Söhne Heinrich und Udalrich, um 1140 genannt (Cod. Hirs. 68), die ältesten bekannten Glieder; liber Heinricus de Heimeinesheim, wohl des Ebengenannten Sohn, erscheint am 4. Juni 1157 in einer Urkunde Pfalzgraf Konrads für das Kloster Maulbronn (Wirt. Urk. Buch 2, 110); im Jahr 1256 kommt vor Siveridus de Heimitsheim (Zeitschr. für Gesch. des Oberrh. 1, 236).

Später war Heimsheim ein Ganerbiat; an ihm hatten zu verschiedenen Zeiten hauptsächlich folgende Adelsgeschlechter Theil:

1) Herren von Stein von Steineck. Im Jahr 1348 stifteten Elisabeth von Bietigheim, Herrn Mettelwolf sel. Wittwe von Stein und ihr Sohn Mettelwolf von Stein, Edelknecht, eine neue Meß in die Pfarre zu Heimsheim, deren Patron Mettelwolf war (Gabelkof.). Wolf von Stein von Heimsheim war im Jahr 1395 einer der Schlegelkönige (s. unten). Hans von Stein verkaufte im Jahr 1442 den halben Theil zu Heimsheim an Dietrich von Gemmingen für 2000 fl. Rheinisch.

2) Herren von Enzberg. Im Jahr 1380 gab Pfaff Heinrich Enzberg, Heinzen Enzberg sel. Sohn von Heimsheim, ein Haus zu Heimsheim, welches früher denen von Lichtenstein gehörte, an eine Pfründ daselbst; die Urkunde besiegelte Wolf von Stein, Kastvogt des Gotteshauses zu Heimsheim (Gabelkof.).

3) Truchseße von Höfingen. Hans Truchseß von Höfingen hatte ein Zehntheil, welches durch seine Tochter Adelheid an deren Gatten Georg von Neuneck gelangte, nach dessen Tode es die Wittwe im Jahr 1443 für 1700 fl. an den Grafen Ludwig von Württemberg verkaufte. (Steinhofer 2, 851.)

4) Herren von Gemmingen. Dietherr von Gemmingen, zu Heimsheim gesessen, befehdete im Jahr 1438 den Grafen Eitelfriz von Hohenzollern, dessen sich die Grafen von Württemberg annahmen. Heimsheim wurde von Württemberg und Zollern eingenommen, worauf Konrad von Gemmingen, Dietrichs Bruder am 28. Juli 1439 einen Frieden vermittelte, demzufolge Konrad den gemmingischen Antheil an Heimsheim erhielt und solchen von Württemberg, dem er die Öffnung der Burg verschrieb, zu Lehen empfing. Konrad überließ jedoch schon im Januar 1440 diesen neu erworbenen Besitz unter den von ihm eingegangenen Verbindlichkeiten wieder an Dietrich, welcher kurz darauf Theile davon an Gumpolt von Gültlingen, Hans von Stadion, Ulrich von Remchingen, Hans von Straubenhard verkaufte; desgleichen noch im Jahr 1444 das halbe Steinhaus

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_154.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)