Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

18,4 Ruthen, die Gemeinden 23.9942/8 Mg. 44,1 Ruthen, die Stiftungen 530 Mg. 21,3 Ruthen, Grundherrschaften 45942/8 Mg. 35,1 Ruthen.

Das Grundeigenthum war in dem gedachten Jahr in 129.435 Parzellen vertheilt, wovon eine im Durchschnitt zu 5/8 Morgen 29,8 Ruthen sich berechnet.

Anbau. Das für den Feldbau bestimmte Areal wird sehr fleißig und umsichtig gebaut, so daß der landwirthschaftliche Betrieb im Allgemeinen auf einer blühenden Stufe steht und in dieser Beziehung wohl zu den besten des Landes gerechnet werden darf. Die Feldgüter liegen meist eben und haben im Durchschnitt einen fruchtbaren Boden; [1] eine Ausnahme macht der westliche Theil des Bezirks, wo die Lage der Güter mehr uneben — und der Boden minder ergiebig ist. Dessen ungeachtet zwingen die Bewohner jener Gegend dem Boden das Möglichste ab und suchen durch eisernen Fleiß und Betriebsamkeit das zu ersetzen, was ihnen die Natur freiwillig zu geben versagt hat; namentlich ist es Weil der Stadt, wo trotz der ungünstigen Lage und des theilweise unergiebigen Bodens, der Ertrag der Felder namhaft gesteigert — und überdieß der Anbau von Handelsgewächsen sehr gepflegt wird.

Besonders vortheilhaft wirken auf die Landwirthschaft der 1835 gegründete landwirthschaftliche Bezirksverein und mehrere im Bezirke liegende größere Güter, deren rationeller Betrieb der Umgegend zum Muster dient und auch Nachahmung findet.

Durch die Austheilung von Allmandstücken unter die Gemeindeangehörigen oder durch Anpflanzen der Allmanden mit fruchtbaren Bäumen, ist manches seither weniger tragbare Stück Land nutzbringender gemacht worden, während die einzelnen Güterbesitzer schon lange kein Stückchen Land mehr unbenützt liegen ließen; nur Strecken, deren Bearbeitung der Mühe nicht lohnen würde, blieben unbebaut und werden als Schafweiden benützt. Einem umfassenden landwirthschaftlichen Betrieb ist die auch in hiesigem Bezirk theilweise zu einem hohen Grade getriebene Güterzerstückelung nicht zusagend; sie äußert sich jedoch weniger in der Abnahme des größeren Besitzes, als in der Vermehrung der Parzellen.

Zusammenhängende größere Güter sind in dem Bezirke: die K. Domäne Solitude (Gerlingen), das Schloßgut Obermönsheim mit dem Lerchenhof, der Ihinger Hof (Renningen) und das Hofgut Mauer auf der Markung Münchingen, der Rappenhof und das Seehaus auf Eltinger Markung. Außer diesen geschlossenen Höfen sind als größere Güter, die weniger zusammenhängen, sondern mehr auf den betreffenden Markungen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 037. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_037.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. S. hierüber auch den Abschnitt „Boden“.