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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Die Verwaltung der wirthschaftlichen und sonstigen Angelegenheiten der Standesherrschaft läßt der Fürst durch die in Langenburg bestellte Domanial-Canzlei und, untergeordnet unter solche, durch ein Rentamt zu Weikersheim und ein solches in Langenburg, dann was die Forsten und Jagden betrifft, durch den königlich fürstlichen Forstverwalter und mehrere Revierförster besorgen.


a) Gemeinde 15. Langenburg,
bestehend aus 8 Parcellen mit 1538 Einwohnern.

Die Gemeinde liegt im westlichen Theil des Oberamts, an das Oberamt Künzelsau angrenzend, theils auf der Höhe, theils im Jagst- und im Brettach-Thal, und ist nach dem Flächengehalt die zweit-, nach der Bevölkerung die viert-größte Gemeinde des Oberamts. Der größere Theil der Fläche kommt auf die oftberührte Hochebene, etwa 1/3 auf das Brettach- und Jagst-Thal, nur einige Theile liegen links der Jagst auf dem Bergrücken zwischen Kocher und Jagst. Von Straßen berühren die Gemeinde die durch ihre Steigen hier sehr beschwerliche Staatsstraße von Künzelsau nach Langenburg und Blaufelden, und die Nachbarschaftsstraßen von Laßbach nach Langenburg und von da nach Michelbach und Kirchberg. Von fließenden Gewässern sind zu nennen: auf der Markung Liebesdorf von Morgen her, dann von Nord nach Süd, fließend, das Brettachflüßchen und auf den Markungen von Ober- und Unter-Regenbach von Süd nach Nord der Jagstfluß. Ferner sind vorhanden: der Schimbach nördlich von Langenburg in das Jagstthal fließend, ein Bach in Unter-Regenbach ohne Namen von Sonnhofen herkommend, und der Michelbach, in Liebesdorf sich in die Brettach ergießend. Auch hat Langenburg 2 Weiher und bei Ludwigsruhe ist ein See von 46/8 Mrg. 25,3 R., der Brühlsee. Die zu den Thälern gehörigen Theile der Fläche gewähren mehrere liebliche Ansichten und die Ebene, mitunter zu den höchsten Punkten des Oberamts gehörig, bedeutende Fernsichten. Die Stelle, wo das Signalboze bei Atzenroth steht, ist 1721 württemb. oder 1518 par. Fuß über dem Meer, und hat dieselbe Höhe wie der zweithöchste gemessene Punkt im Bezirk, der zwischen Schrotzberg und Niederweiler auf der höchsten Stelle der dortigen Straße. Es sind 264 Haupt- und 175 Neben-Gebäude vorhanden. An Mineralien findet man Letten, Lehm, Gips und Kalksteine in Brüchen. Mit Quellwasser sind die einzelnen Orte genügend versehen.

Die einzelnen Parcellen haben abgesonderte Ortsgemeinde-Verwaltungen mittelst der Gemeinderechtsbesitzer; das Vermögen

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0291.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)