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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Auf dieser Markung rechts des Wegs nach Leofels unfern des Röthwalds lag früher noch ein Ort, Guttershofen genannt. Die Zeit seines Abgangs ist jedoch nicht bekannt.

b. Hessenau, Weiler mit 75 evang. Einwohnern im Jagstthal, 5/8 St. von Ruppertshofen an der Nachbarschaftsstraße zwischen Kirchberg und Langenburg, auf beiden Seiten des Jagstflusses gelegen, ist weitläufig gebaut und liegt mit Leofels auf derselben Markung, auf welcher auch gegen Liebesdorf auf der Thalhöhe rechts der Ort oder die Burg „Hohenbirken“, wie noch ein besonderer Zehentdistrikt heißt, lag. Gefällberechtigt auf dieser Markung ist ausschließlich Hohenlohe-Kirchberg, das auch Gesammt-Zehentherr ist.

Hessenau gehört seit lange zum Schloß Leofels, beziehungsweise zum Amt Kirchberg. Bis 1797 war die hochfraischliche hohe Obrigkeit zu dem ansbachischen Fraischamt Werdeck angesprochen, wurde jedoch, wie alle Hoheitsrechte, von Hohenlohe geübt. Im 16. Jahrhundert finden sich an der Grundherrschaft Hall, von Berlichingen, von Stetten und von Absperg betheiligt.

c. Leofels, früher Löwenfels, mit 172 Einwohnern, worunter 1 Katholik, auf der Thalhöhe links der Jagst, an der Nachbarschaftsstraße zwischen Kirchberg und Künzelsau gelegen. Grundgefälle und Zehenten bezieht bloß Hohenlohe-Kirchberg. Der Ort ist weitläufig gebaut und reinlich gehalten.

Im Jahr 1333 ertheilt Bischof Hermann zu Würzburg dem Grafen Ulrich von Württemberg die Versicherung, die diesem für eine Schuld von 1200 fl. versetzte Veste Löwenfels binnen Jahresfrist wieder zu lösen, was jedoch keineswegs geschehen ist, indem Württemberg nicht nur im Besitz blieb, sondern zu dieser, von seinen übrigen Landen entlegenen Veste noch weiter in der Mitte des 14. Jahrhunderts vom Stift Backnang die Kirche zu Lendsiedel, 1344 von Walter Küchenmeister von Nordenberg, seine Güter zu Ruppertshofen, Dörrmenz und Steinach, um 1370 von Kraft von Heimburg, Bürger zu Hall, und seinem Tochtermann Walter von Enslingen, den Hof zum Forst unter Morstein gelegen und 1379 von Nikolaus Schneewasser, Bürger zu Hall, dessen Güter zu Dienbunde für 85 fl. dazu erwarb, diese Besitzungen wurden jedoch an die Herren von Vellberg zuerst 1409 auf Wiederlosung, 1468 aber unwiderruflich verkauft. 1419 bewilligte die Gräfin Henriette von Württemberg, Namens ihrer Söhne, dem Hugo von Vellberg Nichtablösung des Pfandschillings binnen 10 Jahren und dazu Bezahlung jährlicher 60 fl. Dienstgeld unter der Bedingung, daß die Veste der Herrschaft Württemberg ein offenes Haus gegen Jedermann sey. Als 1468 Verzichtleistung auf das

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0285.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)