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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Grümbachthal fallende Strecke, auf der Hochebene zwischen Jagst, Bühler und Kocher bis über 1600 Fuß über dem Meer. Auf dem höchsten Punkt bei Sandelsbronn hat man über das Oberamt Hall, Crailsheim und Oehringen hin eine hübsche Aussicht, und auf der nordwestlichen Grenze der Fläche, die eine Parcelle der Gemeinde Dünsbach, Windisch-Brachbach völlig einschließt, bringt das tief bis zur Wellenkalkregion eingeschnittene Grümbachthal einige Abwechslung in die sonstige Einförmigkeit. Fließende Gewässer finden sich außer dem Bach, der das eben bemerkte Thal durchfließt und bei Braunsbach in den Kocher sich ergießt, keine. Er entspringt zwischen Ruppertshofen und Ober-Steinach, zieht über die Markungen Ober-Steinach, Brachbach, Nieder-Steinach und Altenberg hin und führt zuerst den Namen Steinach und erst von der niedersteinacher Markung an den Namen Grümbach. An Brunnenwasser fehlt es dagegen nicht; doch trübt es sich schon nach kurzem Regen. Die ganze, zum Flußgebiete des Kochers gehörige Fläche ist von Lettenkohlengebilden, einzelne Flächen noch vom mittlern Glied der Keuperformation bedeckt, und nur in den tieferen Stellen kommt der Muschelkalk zu Tag. Ober-Steinach hat 2 stark benützte Sandsteinbrüche. Von Straßen ist der Bezirk auf den Markungen von Ober-Steinach und Sandelsbronn von der Nachbarschaftsstraße zwischen Künzelsau und Ilshofen berührt. Mit Ausnahme von Nieder-Steinach haben die einzelnen Orte ihr abgesondertes, in der Nutzung der Gemeinderechts-Besitzer stehendes Vermögen. Die Gesammtgemeinde ist unbegütert, die Umlage betrug 300 fl.

Der Bezirk hat 2 Pfarrkirchen und 2 Schulen zu Ober-Steinach und zu Altenberg. Zu ersteren gehört Sandelsbronn, zu den zweiten Nieder-Steinach. Auch sind in beiden Pfarrorten Begräbnißplätze. Die einzelnen Orte sind weitläufig gebaut. Die Zahl der Hauptgebäude ist 80, die der Nebengebäude 88. Grund und Boden ist noch mit Grundzinsen im Jahresbetrage von 277 fl. und mit Handlohn von 5 bis 10 und Sterbfall von 5 bis 15 % belastet. Doch sind neuerlich die dießfälligen Rechte des Staats großentheils abgelöst worden. Die weiteren Lasten an Frohnen und Frohngeldern sind, was die hohenloheschen und von gemmingenschen Grundherrschaften betrifft, in der Summe von 275 fl. abgelöst worden. Einiges andere besteht noch. Die Jagd steht im ganzen Gemeindebezirk den Freiherren von Crailsheim zu Morstein zu.

a. Ober-Steinach, Pfarrdorf mit 258 Einwohnern, worunter 2 Katholiken, an der Straße von Langenburg nach Hall und von Künzelsau nach Ilshofen, eben und frei, doch etwas

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0277.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)