Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Nach dem Werdecker-Saalbuch von 1531 hatte damals vogteiliche und Gefäll-Rechte: Ansbach auf 5 Gütern, die Pfarrei Michelbach auf 1, das Stift Comburg auf 1, Wolf und Wilhelm von Vellberg auf 41/2, und die St. Johannispflege Crailsheim auf 1/2 Gut und stand der Zehente dem Stift Neumünster zu, mit Ausnahme des Bubenzehentens, an dem das Amt Kirchberg betheiligt war. Die hohe Obrigkeit aber gehörte, jedoch im Widerspruch mit denen von Vellberg, zum Amt Werdeck.

Am Ende des vorigen Jahrhunderts hatte Hohenlohe-Kirchberg 3 und Ansbach 10 Unterthanen hier, die nebst dem Hezelhof durch Vertrag von 1797 mit allen andern Rechten der letztern Herrschaft an erstere übergingen. Von da an trafen den Ort die nämlichen Veränderungen, wie die Amtsstadt Kirchberg.

h. Weckelweiler, mit 60 evang. Einwohnern, 1/2 Stunde nördlich von Gaggstatt gelegen, ein weitläufig gebauter, auf der Ebene in einer unbedeutenden Vertiefung gelegener Weiler, vor Zeiten „Völklinsweiler“ genannt. Grundherren sind die Standesherrschaften Hohenlohe-Kirchberg und Hohenlohe-Bartenstein; der Zehente aber steht wegen Leofels (s. dort) allein Hohenlohe-Kirchberg zu. Über die 10 kirchbergischen und 1 bartensteinischen Grundholden besaßen jene Herrschaften die vogteiliche Obrigkeit, im Übrigen hatte Kirchberg die Gemeindeherrschaft und die hochfraischliche Obrigkeit, die übrigens auch zum Amt Werdeck angesprochen war. Was die Herren von Kirchberg früher hier besessen hatten, wurde von Adam von Kirchberg 1459 an die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dünkelsbühl verkauft. Ein Gefällgut derer v. Vellberg kam 1594 an Hans Philipp von Crailsheim und von solchem 1605 an Hohenlohe-Kirchberg.

i. Werdeck, Hof mit 18 evang. Einwohnern, auf der südlichen Thalhöhe des Brettachflusses, von Gaggstatt nördlich, der Hof 1 St. und die Schloßruine 11/4 St. entfernt. Der Hof liegt eben auf zwei Seiten mit Waldungen umgeben, die Burgruine aber auf einem, nun ganz mit Wald bedeckten Vorsprung des Gebirgs, von dessen eckigter Form und dem Wörth im Thal der Name der Veste hergekommen seyn mag (s. hienach). Von der Burg sind nur noch einige Mauerreste übrig, der erst im 16. Jahrhundert erbaute Wohnsitz aber besteht aus zwei Bauernhöfen. Gefällberechtigt ist auf den beiden Bauernhöfen allein Hohenlohe-Kirchberg. Zehente wird keiner gereicht.

Wann die Burg erbaut wurde, wem sie ursprünglich gehörte und wann sie abging, ist unbekannt. Sie stand noch 1542. Auch finden wir in Urkunden nur einen Herrn, der sich von ihr nannte, nämlich 1220 und 1221 einen Conrad von Werdecke aus dem

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0266.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)