Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

dem Friedrich Eberhard, geboren 1671, gestorben 1737, Kirchberg und dazu das Amt Döttingen etc. zu, was zur Folge hatte, daß er seine Residenz hier nahm und daß, weil seither der Zweig fortdauert, Kirchberg von da an auch Hauptort und Residenz der Grafschaft Hohenlohe-Neuenstein-Kirchberg, welche im Jahr 1764 zum Fürstenthum erhoben wurde, ist. Auf Friedrich Eberhard kam dessen Sohn Karl August, geboren 1707, gestorben 1767, dann 1767 der Sohn Christian Friedrich Karl zur Regierung, welchem 1819 dessen Sohn Georg Ludwig Moritz, und endlich nach dessen im December 1836 erfolgten Tod dessen Vater Bruders Sohn, Fürst Carl Friedrich Ludwig Heinrich, geb. den 2. November 1780 nachfolgte.

Die Behörden, mittelst deren das Fürstenthum bis zur Mediatisirung regiert wurde, waren eine Regierung, zugleich evangelisches Consistorium, und eine Rentkammer, unter welchen noch ein Amt in Kirchberg und eines in Döttingen und von 1650 an eine Superintendur in Kirchberg bestellt war. Beide Ämter des Fürstenthums waren dabei in einen sogenannten Contributionsverband vereinigt, mit denselben Einrichtungen, wie sie hienach bei Langenburg beschrieben sind. Zur Ortsobrigkeit waren (in Betreff Kirchbergs s. oben) überall bloß Schultheißen mit geringen Befugnissen bestellt. So ging das Amt Kirchberg im Jahr 1806 an Bayern und das Amt Döttingen an Württemberg, 1810 aber auch das Amt Kirchberg an Württemberg über.

Die Geschichte des fürstlichen Gesammthauses und dessen Verhältniß zum deutschen Reich und fränkischen Kreis ist in die Beschreibung des Oberamts Mergentheim zu verweisen. Hier ist daher nur noch zu bemerken, daß 1831 aus dem zuerst zwischen Langenburg und Kirchberg gemeinschaftlich verwalteten Erbe aus dem Nachlaß des Fürsten Ludwig Friedrich Karl zu Hohenlohe-Oehringen im Jahr 1805 das Amt Künzelsau und Hollenbach vom Amt Weikersheim zum hiesigen Fürstenthum fiel, bestehend aus den Orten Künzelsau, Amrichshausen, Büttelbronn, Garnberg, Ohrenbach, Steinbach (Antheil), Wolfsölden (Antheil), Hohebach, Hollenbach, Hermersberg (Antheil) und Berndshausen im Oberamt Künzelsau, Gaisbach, Eplinsweiler, Haag, Kemmeten, Neufels, Neureuth, Obernhof, Schnaihof, Unterhof, Weckhof, Oberamts Oehringen.

Besondere Merkwürdigkeiten sind: eine Mineralquelle in den Sulzwiesen, so wie sie in schlechter Fassung zu Tage kommt, dem Geschmack und äußeren Erscheinungen nach von geringem Salz-, Schwefel- und Eisen-Gehalt, der Fuß des Sophienbergs und der Steinbruch am warmen Stein als Fundgruben vieler Versteinerungen, namentlich der Seelilie, und der zwar auf Lendsiedler

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0257.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)