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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

diesem Ort ein Gericht bei- und in den übrigen Orten Schultheißen unter-geordnet waren, verwaltet. Für die Aburtheilung von schweren Verbrechen aber war dieses Amt an das Halsgericht in Blaufelden verwiesen. Eingehörig waren die Orte Wiesenbach, Naicha, Saalbach, Emertsbühl, Engelhardshausen, Bemberg, Klein-Brettheim, Partenmühl, Brettenfeld, Aumühl, Schwarzenmühl, Musdorf, Weibermühl, Kühnhardt, und von außer der Fraisch gelegenen Unterthanen 1 zu Blaubach, 1 zu Wittenweiler, 2 zu Herrenthierbach, 2 zu Blaufelden, 5 zu Simetshausen, 1 zu Kottmannsweiler, 2 zu Wittenweiler dem hiesigen Amt incorporirte Unterthanen des Stiftsämtlens St. Gumprecht in Ansbach, und 1 zu Reinsbürg nebst dem alten vom Wildmeister bewohnten Schlößlein daselbst. Dann waren hinsichtlich der vogteilichen Obrigkeit 3 Einwohner vom Bügelhof hieher verwiesen. Von den Lehengütern war neben ständigen Gütern 62/3 bis 10 % Handlohn zu entrichten und ist dieß, so weit seither nicht Ablösung erfolgte, noch der Fall. Die Frohnen und Frohngelder aber sind durchaus abgelöst. Zubehörde waren ferner die Fischerei in der Blaubach und in der Brettach von der Rothenburger-Landwehr bis zum Einfluß der Blaubach in die Brettach, bedeutende Waldungen, der Zehente zu Brettenfeld und die hohe und niedere Jagd im ganzen Amt, theilweise sich über dasselbe hinaus erstreckend.

c. Brettenfeld, Weiler mit 1 Mühle und dem einzelnen Wohnsitz Partenmühle, mit 516 evang. Einwohnern, im Brettachthal, an der Staatsstraße nach Blaufelden und Mergentheim, 1/4 Stunde nördlich von Roth gelegen. Der Ort ist weitläufig theils an die Thalwandung gegen Roth, theils längs des Flüßchens gebaut. In der Mitte desselben führt eine steinerne Brücke über die Brettach. Zur Markung gehört auch die des abgegangenen Orts Krettenbach, zwischen der Staatsstraße und der Markung von Blaubach gelegen. Unter den Gefällberechtigten ist der Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein. Zehentherr auf der Markung Brettenfeld ist der Staat, auf der von Krettenbach derselbe, mit Ausnahme von 1/3 des großen Zehenten, das der Pfarrei Schmalfelden gehört.

Der Ort war bis 1806 Eingehörung der ehemaligen Herrschaft Bebenburg und des Kastenamts Bemberg-Wiesenbach, doch gehörten 3 Unterthanen mit Grundlasten und niederer Obrigkeit nach Rothenburg.

Nach einer Urkunde von 1503 hatte ein Holz im Toß gelegen den Namen „die Christenleiden.“ Hier lagerte in der Nacht vom 4. bis 5. Mai 1645 die bayrisch-österreichische Armee unter Mercy und Johann von Werth, als sie am 4. Mai von Feuchtwangen

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)