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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Den Antheil der Pfarrei Amlishagen hat der damalige Inhaber von Bartenstein, Luipold von Seldeneck, 1415 zur Kirche Amlishagen gestiftet, wo er damals auch begütert war. Der Ort kam an Hohenlohe mit der Burg Bartenstein.

e. Hornungshof, Weiler mit Speckharthof mit 35 Einwohnern, worunter 5 Kath., 3/8 Stunden von Riedbach gegen Westen gelegen. Hohenlohe-Oehringen hat 1/3 des Heuzehenten, die übrigen Rechte aber stehen sämmtlich Hohenlohe-Bartenstein zu.

f. Maisenhof, Weiler mit 28 evang. Einwohnern, ebenfalls westlich von Riedbach gelegen. Die Zehenten wie beim Hornungshof.

g. Reichertswiesen mit Fall- und Zollhaus, 54 Einwohnern, worunter 12 Kath., liegt nordwestlich 3/4 St. von Riedbach, unfern der Staatsstraße nach Mergentheim. Die Zehentverhältnisse sind wie bei Hornungshof. Mit Bartenstein ist dieser vormalige Hof von Leupold v. Seldeneck an Hohenlohe gekommen.


26. Gemeinde Roth am See,
bestehend aus 7 Parcellen mit 1530 Einwohnern.

Sie liegt mit ihrer ganzen bedeutenden Fläche (6467 M.) auf der Hochebene, auf der nördlichen Hälfte des Brettach-Thales und Blaubach-Thals, und östlich von Roth und Brettenfeld von dem Seebachthälchen durchschnitten. Die Einschnitte dieser Thäler abgerechnet, ist die Lage frei und eben. Der Gemeindebezirk ist nach allen Richtungen von frequenten Straßen durchzogen, von Westen nach Osten durch die hall–rothenburger und von Süden nach Norden von der crailsheim–mergentheimer Staatsstraße, dann von Vicinalstraßen von Gaggstadt über Niederwinden bis zur Kaiserstraße, von Gerabronn nach Musdorf und von Amlishagen nach Brettenfeld. – Fließende Gewässer finden sich der Seebach, der 1/4 St. südöstlich von Roth entspringt und oberhalb Brettenfeld von der Brettach aufgenommen wird; die Brettach, welche die Markungen Brettenfeld, Bemberg und Klein-Brettheim durchzieht, und der auf der Markung von Bemberg von Norden her kommende und bei Klein-Brettheim sich in die Brettach ergießende Blaubach. Durch diese Gewässer und die mitunter tiefen Einschnitte, durch welche sie fließen, ist hier so viel Abwechslung gegeben, daß einzelne Theile der Fläche, namentlich die bei Roth, Bemberg und Klein-Brettheim, liebliche Bilder gewähren. Auch war auf der Markung von Roth früher ein 3/4 St. langer und 1/16 St. breiter See, der eine Fläche von 192 Morgen bedeckte, welcher aber 1757 trocken gelegt wurde und seither als Wiese benützt

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0194.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)