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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

die durchaus der hiesigen Gutsherrschaft zustehen. Die ständigen Abgaben betragen zur Zeit jährlich noch 299 fl. Zehenten reicht dagegen nur ungefähr 1/3 der Markung und zwar zum hohenlohenschen Rentamt Kirchberg. Am kleinen Zehenten ist der Pfarrer in Gaggstadt betheiligt. Hohenlohe erwarb seinen Antheil 1610 von den vellbergischen Erben. Gemeinderechte sind hier nicht vorhanden, auch fehlt Gemeindevermögen, einige Morgen Grundeigenthum und wenige Aktivausstände abgerechnet, ganz. Die Communkostensumlage belief sich übrigens von 1842/43 auf nur 256 fl. Die Stiftungspflege ist auch nicht vermöglich. 1

Das Rittergut Hornberg ist theilweise Kronlehen und im Besitze der Freiherrn von Crailsheim-Rügland, und besteht aus: Berechtigung zum Genuß der in der staatsrechtlichen Deklaration vom 8. December 1821 bemerkten Surrogate für die aufgegebene Justiz- und Polizei-Gewalt; in dem Dorf Hornberg und in dem hornbergischen Antheil an Gaggstadt, Gröningen, Triftshausen, Bronnholzheim und Hengstfeld, wovon die drei letztern Orte im Oberamt Crailsheim liegen. Ferner aus Gefällrechten in diesen Orten und in Bölgenthal, Kirchberg[b 1], Lenckerstetten, Oberwinden, Asbach, Scheinbach und Schleehardshof. Von den meisten (früher erblehenbaren) Gütern wird neben den Gülten 10 % Handlohn und 10 % Sterbfall, auch zu letzterem noch der Werth des besten Stücks Vieh, bei Hauslehen bloß des besten Kleidungsstücks, erhoben. Einige Güter in Gaggstadt und in Gröningen geben nur 62/3 % Handlohn, und ebensoviel Sterbfall. Neben diesen Abgaben bestehen Amtsgebühren in durch das Herkommen bestimmten Beträgen. Zu Hornberg und von 12 Grundholden in Gröningen werden Beisaßengelder und Frohngelder erhoben und in Hornberg blieben Boten- und Bauhandlanger-Dienste unabgelöst. Ablösung von Handlohn und Sterbfall oder Grundzinsen ist noch nicht erfolgt. Für das entzogene Umgeld reicht die Staatskasse 34 fl. 37 kr. An Eigenthum besitzt die Grundherrschaft außer den Schloßgebäuden 94/8 Morgen Gärten und Länder 347/8 Mrg. Äcker, Wiesen und Hutweiden, wovon die letzteren durch den thätigen Rentbeamten Wolff in nützliche Baumpflanzungen umgewandelt worden, und 2144/8 Morgen Waldungen, Alles auf hornberger Markung. An Zehentrechten stehen ihr zu: der Neubruch-, große, kleine und Blut-Zehente zu Gröningen mit zugehöriger Zehentscheune; 1783 von Hohenlohe-Oehringen, für 19.000 fl. erworben. Ferner gleiche Zehenten zu Triftshausen, ein hohenlohe’sches Lehen, erstmals 1522 verliehen; die Hälfte am großen und kleinen Zehenten und der Blutzehente auf dreizehn Häusern, dann einiger Heuzehente, in Hengstfeld; erworben 1474 von


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 160. L. 19. Kirchberg statt Kirchheim.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0160.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)