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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

wurde die Kirche, nachdem sie in der Nacht des 31. Juli 1737 durch einen Blitzstrahl sehr beschädigt worden war, ganz und der Thurm 1777 vom Gesimse an, neu gebaut. Die Katholiken pfarren nach Bartenstein. Ein Drittel des Zehentens verkaufte 1434 Hans Güntner zu Kottmannsweiler an die Capelle zu Herrenthierbach; 1511 kam der ganze Zehente an die Herrn von Crailsheim zu Morstein von dem Erkenbrechtshauser Gaimännern und 1563 erwarb ihn Hohenlohe.

Über das Geschichtliche siehe Bartenstein. Außerdem ist Folgendes auszuheben: Im Jahr 1446 wird von Rüdiger von Mergentheim das Burgstadel zu Herrenthierbach mit den zugehörigen gültbaren Gütern daselbst und zu Simmetshausen sowie dem halben Zehenten zu Wittmarsklingen und Holzleuten und der Hälfte des Zehenten zu Alkertshausen an Hohenlohe verkauft. 1437 stiftete Friedrich Schad und seine Hausfrau Elisabeth ihre Gülten zu Herrenthierbach dem Hospital in Rothenburg. Wer auf der hiesigen Burg saß, ist nicht bekannt. Es finden sich zwar Herren von Thierbach, die jedoch Wildenthierbach angehörten. Freitag vor Andreä, 1449, im Städtekrieg, kamen die von Rothenburg vor Herrenthierbach und Billingsbach und brannten beide Dörfer nieder. Auf der obengedachten Markung Holzleute standen 2 Höfe, Ober- und Unter-Holzleute, zur Cent Jagstberg gehörig. Wann sie abgingen, ist nicht bekannt; doch sind sie schon 1623 als Wüstung beschrieben.

b. Alkertshausen, Weiler mit 90 evang. Einwohnern, 1/4 Stunde von Herrenthierbach. Er gehört theilweise zur Standesherrschaft Bartenstein, theilweise zu der von Langenburg. Vom Zehenten gehört der Neubruchzehente Hohenlohe-Langenburg, vom großen und kleinen Zehenten aber Langenburg 1/4 und Bartenstein 3/4. Heuzehente wird keiner gereicht. Die Jagd ist zwischen beiden Standesherrschaften getheilt.

c. Kottmannsweiler, Weiler mit 36 Einwohnern, 1/2 Stunde östlich von Herrenthierbach. Bartenstein bezieht den Neubruchzehenten und von dem großen vormals Stift neumünsterischen Zehenten die Pfarrei Schrotzberg 2/3, und die Stadtkämmerei Rothenburg 1/3, von dem kleinen ebenfalls ehemals Stift neumünsterischen Zehenten die Pfarrei Schrotzberg 2/3 und der Staat, früher die Pfarrei Michelbach an der Heide, 1/3. Der Heuzehente gehört dem Staat, der Pfarrei Schrotzberg, Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Oehringen. Die Jagd ist getheilt zwischen Hohenlohe-Langenburg und Hohenlohe-Bartenstein.

Bis zum Jahr 1800 waren hier 4 bartensteinische und 1 ansbachischer Unterthan, von da an aber kam der ganze Ort zu

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0157.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)