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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

früher dem deutschen Orden. Die Jagd besitzt das Rittergut Morstein. Schon in älterer Zeit war nicht der ganze Ort zum Schloß Morstein gehörig, sondern hatten noch mehrere andere Herren hier Güter. Namentlich hatte die Reichsstadt Hall hier Besitzungen, trat sie aber 1564 theilweise an Hohenlohe und im Übrigen 1567 an die Herren von Crailsheim zu Morstein ab. Auch die Herren von Vellberg auf Schloß Leofels hatten einen Gülthof hier, der 1616 von ihren Erben, den Herren von Absperg, an Hohenlohe verkauft wurde; doch stand die hohe Obrigkeit Morstein allein zu.

c. Elpershofen, beim ersten Vorkommen Elprechthofen geschrieben, Weiler mit 94 evang. Einwohnern ist 1/2 St. nördlich von Dünsbach im Jagstthal gelegen. Gefälle beziehen die Freiherren von Crailsheim, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Kirchberg etc. Vom Zehenten besitzen der Staat den Neubruch- und 1/3 (ehemals Stift-Neumünsterisch) des großen und kleinen Zehenten, die Freiherren von Crailsheim zu Morstein aber die weiteren 2/3. Die Fischerei ist theils hohenlohe-kirchbergisch, theils dem Müller zuständig; die Jagd getheilt zwischen Hohenlohe-Langenburg und den Herren von Crailsheim.

Früher gehörte der Ort wenigstens theilweise zur Veste Leofels. (s. dort). Im Jahr 1355 verkaufte Ulrich von Hohenlohe-Brauneck (damals im Besitz von Werdeck) etliche Güter und Antheil am großen und kleinen Zehenten in Elpershofen an Heinrich von Crailsheim. 1358 und 1365 verkaufte Kraft von Hohenlohe an Werner, genannt von Hagen, und Conrad Böller zu Hall die Mühle unter Morstein zu Elpershofen und etliche Gülten. 1457 kam diese Mühle und 2 Güter von Conrad von Schrotzberg an Heinz von Crailsheim. 1554 wurden die Herrn von Crailsheim vom Stift Würzburg mit einem Zehenten hier belehnt. 1563 kam von denen von Crailsheim der Zehente auf 3 Höfen an Hohenlohe. 1575 brachte Sebastian von Crailsheim die Mühle vom Lehensinhaber ganz an sich. Im Jahr 1594 kam von den von vellbergischen Eigenthumserben 1 Hof an Hans Philipp von Crailsheim, deren Zehentantheil aber 1615 an Hohenlohe fiel. Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts waren sämmtliche Einwohner Unterthanen der Herren zu Morstein, die Obrigkeit aber fortwährend von Ansbach zu der Veste Werdeck angesprochen, bis 1796 Preußen, das die ritterschaftlichen Enclaven sich unterwarf, auch diese an sich zog.

d. Groß-Forst, Weiler mit 82 Einwohnern, worunter 1 Katholik, rechts der Jagst, im Thal, eine halbe Stunde von Dünsbach gelegen, hat mit Klein-Forst dieselbe Markung. Grundherren sind: die Standesherrschaft Hohenlohe-Jagstberg, die Freiherren

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0134.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)