Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Handlungen und Fabriken: Apotheke 1, Buchhandlung 1, Papiermühle 1, Spezerei- und Baumwollen-Ellenwaarenhandlung 1, Spezerei-, Baumwollen- und Ellenwaaren- und Leinegarnhandlungen 2.

Mühlen: Mahlmühlen 4, Ölmühlen 3, Sägmühlen 1, Walkmühlen 1.

Wirthschaften: Schildwirthschaften 4, Bier- u. Branntweinschenken 6, Branntweinschenke 1.

Getränkefabriken: Bierbrauer 4, Branntweinbrenner 8.

Zu den merkwürdigeren Männern, welche die Stadt Wiesensteig hervorgebracht, gehören: Joh. Straub, geb. 1704, eines Bildhauers Sohn. Anfänglich von seinem Vater in dessen Kunst unterwiesen, bildete er sich hierauf in München und Wien weiter aus, und wurde zuletzt Hofbildhauer in München, als welcher er für Kirchen, Paläste und Gärten schöne Arbeiten lieferte. [handschriftliche Anmerkung: † 1782 z. München]

Franz Xaver Messerschmid, geb. 1736, ein nicht unbekannter Bildhauer. Die 7 ersten Bildungsjahre stand er unter der Leitung des eben erwähnten Straub, seines Oheims, hierauf besuchte er die Akademie der Künste in Wien, von wo aus ihn die Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1765 nach Italien sandte, wo er unter anderem antike Statuen in Holz nachbildete. Aus Italien zurückgekehrt erhielt er den Titel eines akademischen Professors, sammelte sich aber wenig Freunde, wegen seines, bei aller Ehrlichkeit, sehr derben Charakters. Nach dem Tode seines Gönners Meytens ging er nach Presburg, wo er vom Jahre 1776 bis zu seinem im Jahre 1783 erfolgten Tode in selbst gewählter Einsamkeit seiner Kunst lebte.

Johann Liborius Schieber, geb. 1764, † 1829 als k. baierischer Ober-Appellations-Präsident in Landshut. [handschriftliche Streichung von Ober-]

Aus der Kulturgeschichte des Ortes ist die große Rolle zu erwähnen, welche noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Hexenprozesse, durch Graf Ulrich, † 1570, in den Gang gebracht, allda spielten. Graf Ulrich ließ selbst 70 Hexen verbrennen. Im Druck erschien: „Warhafftige und

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_266.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)