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qui dicitur Weisteti; der Name hat sich noch in einem hohen, aus Wald und Gütern bestehenden Bezirk auf der nördlichen Grenze von Laichingen Oberamts Münsingen erhalten).

Im Jahr 1483 verkaufte Graf Ludwig von Helfenstein († 1494) für sich und seinen Bruder Graf Friedrich, der noch nicht mündig war, die Hälfte des Dorfes, welches bisher ganz den Grafen von Helfenstein gehörte, an Ulrich von Westerstetten Ritter um 950 fl., dessen Vorfahren schon von alten Zeiten her das halbe Dorf Lutolshausen (Luizhausen, vergl. Memminger Oberamt Ulm S. 206) von Württemberg zu Lehen trugen. Graf Eberhard d. ä. von Württemberg überließ nun dem von Westerstetten im Jahr 1485 solches Lehen als Eigenthum, dagegen dieser halb Hohenstadt an Württemberg abtrat. Herzog Christoph, gab im Jahr 1564 den Grafen von Helfenstein die Anwartschaft auf die Belehnung mit diesem Lehen, in den Besitz gelangten sie aber erst im Jahr 1586 (Sattler Herzoge 6, 225). Beim Aussterben des Helfensteinischen Mannsstammes (1627) fiel daher das halbe Dorf wieder an Württemberg zurück, während die andere Hälfte anfangs zu 2/3 Churbaiern, zu 1/3 Fürstenberg, nachher Churbaiern ganz gehörte, bis auch diese Hälfte im Jahr 1806 mit der Herrschaft Wiesensteig an Württemberg kam.


18. Klein-Süßen,

katholisches Pfarrdorf mit 189 Einw., 21/2 Stunde nordwestlich in dem freundlichen Filsthale gelegen, und nur durch die Filsbrücke von Großsüßen getrennt. Kameralamt Geislingen, Rentamt Donzdorf, Forstamt Lorch, Dekanat Eybach.

Der große und kleine Zehnten, mit Ausnahme von Obst, Hanf, Flachs, welche die Ortspfarrei verzehntet, gehört der Herrschaft Rechberg, welche außerdem zahlreiche Grund- und andere Gefälle bezieht.

Der Ort liegt eben und an der Straße nach Heidenheim,

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_212.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)