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eine Kapelle des h. Joseph; auf dem hohen Leimberg welcher eine schöne Aussicht, namentlich über Ditzenbach gewährt, ist ein Kreuz errichtet, zu welchem ehemals gewallfahret wurde. Im Wirthshaus zum Rad wird die eiserne Kugel gezeigt, welche von der Hiltenburg auf die Leute Herzog Ulrichs geschossen wurde (S. 175).

Auf dem Leimberg findet man dicht umgeben von der Waldung genannt Schlößleswald nahe bei einer einsam liegenden Mad einen von Steintrümmern angefüllten Graben und etwa noch 30 Schuh Überreste der ehemaligen Burg Leimberg, woher sich das Geschlecht der Herrn von Leimberg schrieb. Von demselben erscheint z. B. im Jahr 1324 Fridericus et Heinricus de Lainberg (Crusius pars 3. S. 240), im Jahr 1345 H. Friedrich von Laimberg (Reg. Boic. 8, 43), im Jahr 1356 gleichfalls Herr Friedrich von Laynberk (Kerler Urk. S. 12), im Jahr 1375 Hainrich von Lainberg Ritter, Eberhard von Lainberg, Peter von Lainberg, Beringer von Lainberg. Eberhardt von Lainberg kaufte sich im Jahr 1379 auf 5 Jahre in Ulm als Bürger ein (Orig. Urk. in Stuttg.), derselbe ist im Jahr 1389 Stifter des St.Bernhards-Altares in Deggingen (Gabelk.) und 1392 Mitsiegler eines gräflich helfensteinischen Schuldbriefes gegen die Stadt Ulm (Species fact. Nr. 8. S. 23); im Anfang des 15ten Jahrhunderts kommt ein Peter von Lainberg häufig vor. In dem helfensteinischen Lehenbuch Graf Schweikhards zu Helfenstein ist angemerkt: Blasy von Lainberg ist das Schloß Lainberg geliehen worden mit aller Zugehördt.


14. Groß-Süßen,
mit dem Näherhof und dem Zollhause. Gesammt-Einwohner 1245.

a) Groß-Süßen, ehmals Süßen schlechtweg genannt, evangelisches Pfarrdorf mit 1226 Einwohnern, liegt an der Fils, mit welcher sich oberhalb des Orts die Lauter, unterhalb desselben der Schweinbach vereinigt und von welcher ein Arm durch den Ort selbst fließt, und ist von der Oberamtsstadt

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_203.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)