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Waltherus de Tunstorf, welcher in dieser Verbindung ebenfalls ein helfensteinischer Beamter in Donzdorf gewesen zu seyn scheint, jedenfalls kein Geistlicher war, denn sein Name steht unter vielen weltlichen, namentlich nach einem Magister Waltherus minister de Ravinstain (Orig. in Stuttg.). Wie Tunsdorf zum zweiten Male, den 14. December 1293, genannt wird, als Ausstellungsort einer Schenkungsurkunde an Kloster Kaisersheim, so sind es die Grafen von Helfenstein und deren Diener (nobiles domini Vlricus et filius ejus Vlricus, comites de Helfenstein, Heinricus, dapifer comitis de Helfenstein dictus Urcunt, Albertus minister de Giselingen, welche in Donzdorf der Schenkung als Zeugen anwohnen. (Lang Reg. Boic. 4, 547.) Überhaupt besaßen die Grafen von Helfenstein bis zu ihrem Aussterben Lehengüter in Donzdorf, so trugen z. B. die von Schwendi ansehnliche Höfe von ihnen zu Lehen bis zum Jahr 1446, wo sie den von Schwendi von Veit und Ulrich von Rechberg mit lehnsherrlichem Konsens abgekauft wurden (Rink in Gottschalks Ritterburgen 5, 119); noch im Jahr 1602 wurden helfensteinische Lehngüter in Donzdorf an Kaspar Bernhard von Rechberg veräußert. Wenn nun gleich das Haus Rechberg erst durch Kauf in beträchtliche helfensteinische Besitzungen in Donzdorf eintrat, so schließt diß nicht aus, daß Rechberg schon in den ältesten Zeiten neben den Grafen von Helfenstein Güter und Rechte daselbst hatte, wenn man bedenkt, wie zertheilt die Güter der ansehnlichsten Familien zwischen und unter einander lagen, und in welcher Nähe von Donzdorf wir uralte Besitzungen des Hauses Rechberg antreffen.

Die Schicksale von Donzdorf, als es bereits größtentheils rechbergisch geworden war, sind folgende. In der ersten bekannten brüderlichen Theilung um 1327 fiel es Konraden von Rechberg zu Staufeneck und Ramsberg zu. Als dessen Söhne Gebhard und Albert um 1351 abermals theilten, so kam ein halber Theil von Donzdorf an Gebhard und der andere an Albert. Alberts Linie zu

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_181.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)