Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wassers am Orte selbst war keine Anstalt gemacht, nur ein Brunnenhäuschen und eine Brunnenmeisterswohnung war errichtet. Als im Jahr 1783 das Pumpwerk, welches das wilde Wasser abführt, durch Anschwellung der Fils zerstört war, verkaufte die bairische Regierung, die Kosten der Herstellung scheuend, den Brunnen an einen Privatmann. Nachher wurde aber die Quelle ganz vernachlässigt, und allmählig verschüttet. Als Ditzenbach württembergisch geworden war, wollte die Regierung im Jahr 1811 die Quelle von neuem fassen lassen, allein der Versuch mißglückte. Erst im Jahr 1823 stellte Feldmeßer Moll von Gruibingen die Quelle wieder her. Sie wurde in einem viereckigten hölzernen Kasten aufgefangen, aus welchem man Wasser heraufpumpt. Durch den pensionirten Hauptmann Schweizer wurde sofort blos 40 Schritte von der Quelle, aber durch die vorübergehende Landstraße von ihr geschieden, ein Bad- und Gasthaus erbaut, welches sich eines zunehmenden Besuchs erfreut. Im Jahr 1828–37 war die Durchschnittszahl der jährlichen Kurgäste 20, im Jahr 1838: 37, im Jahr 1839: 59, im Jahr 1840: 61. Behufs des Badens sind 6 Bade-Kabinette eingerichtet. Versendet werden jährlich etwa 12.000 Flaschen. Die Thalbewohner benützen den Säuerling zum Trinken und Kochen.

Die Literatur über die Ditzenbacher Heilquelle ist folgende:

Wolter, J. A. Edler von, Kaiserlicher und Churfürstlicher Rath und Proto-Medicus, Gründlicher Bericht von dem Ditzenbacher Heilbrunnen etc. 1755. 8. Neu aufgelegt im Jahr 1830 von dem damaligen Pächter Gottfried Knauß unter dem Titel: Die Ditzenbacher Heilquelle im Königreich Württemberg.

Leuthner, Joan. Nepom. Anton., Westerheimensis Bojus, Diss. inaug. de acidulis Dizenbacensibus in comitatu Wartenbergico. Ingolstadii typis M. A. Scheigin. 1764. In folio.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_177.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)