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auch lehenbar und fallbar gemacht, hatte 1 Gut schon 1380 mit Adelmannsfelden von Ellwangen erkauft; ein zweites zuvor freieigenes machte 1432 ein Bauer den Schenken gültbar und fallbar, weil er mit ihrer Hülfe in einem Streite das Gut behauptet hatte; ein drittes erwechselten sie 1607 mit dem großen Zehnten von Württemberg (Kloster Lorch) als Eigenthum. Fünf weitere Güter, die sie 1556 von der Stadt Gmünd eingetauscht hatten, waren Württemberg lehnbar gemacht worden, und fielen diesem mit der Waibelhube heim. Außerdem besaßen unter Vogtei der Reichsstadt Gmünd das dortige Augustiner-Kloster ein Gut und eine Bruderschaft zu Gmünd wie Lehen, die 1567 an Limpurg vertauscht wurden. Auch die Heiligen zu Täferroth und Thonolzbronn hatten Lehengüter. – Bemerkenswerth sind die früheren Filial-Verhältnisse. Ruppertshofen und Striethof waren seit etwa 1600 zumal Filialien von Täferroth und Frickenhofen, in der Art, daß der Pfarrer von Täferroth die Seelsorge der ledigen Personen, der von Frickenhofen aber die Copulationen, Leichen-Predigten u. dergl. der Erwachsenen besorgte und die Schule gemeinschaftlich beaufsichtigt wurde. Erst am 9. October 1835 wurden diese Orte ganz vom Verbande mit der Kirche Täferroth getrennt und zur Kirche Thonolzbronn, als damaligem Filial von Frickenhofen, eingetheilt. Im Frühjahr 1609 brannte fast das ganze Dorf – „mehr als 30 Zimmer“ – ab, darunter auch die alte Capelle, zu deren Wiederaufbau 1610 die Heiligen zu Thonolzbronn und Täferroth 20 fl. beisteuerten. – Limpurg hatte 1741 in 10 Wohngebäuden 9 Unterthanen und 4 Ausdinger; 1785 wurden (nach Prescher) 68 Limpurgische und 60 Württembergische Einwohner gezählt.

b) Birkenlohe, im Volksmund Birkenlooch oder Birkenlauch, 1 St. nordwestlich von R. (Ruppertshofen) am Schlechtbach, der hier in die Roth fällt. Heinrich von Rechberg zu Heuchlingen, damals der Herr des Ortes, verkauft 1360 dem Kloster Gotteszell mit dem Kirchensatz von Spreitbach und Zimmerbach auch die großen und kleinen Zehenten von Birkenlauch, Hönig, Vorder- und Hinter-Linthal etc., erwirbt aber später wieder die Hälfte der hiesigen Zehenten. Limpurg kauft 1586 von Rechberg mit Eschach 8 hiesige Güter, d. h. den ganzen Ort. Die Sägmühle wurde 1601 erbaut. Limpurg hatte 1741 in 10 Wohngebäuden 10 Unterthanen; 1785 aber 120 Einwohner. Damals lagen 3 Seen bei dem Orte, die 1774 theilweise in Wiesen verwandelt wurden; der eine war 798, einer der andern 330 Quadrat-Ruthen groß. Über die hier geborene Somnambule, Marg. Weller, welche 1702 als Prophetin galt, s. Prescher II, 121.

c) Boschenhof, 1/2 westlich von R. über dem rechten Rothufer

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)