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Einwohnern jährlich 45,5; Frickenhofen 44,9; Hütten 44,8; Geifertshofen 44,2; Gschwend 44,0; Vichberg 43,3.

Die wenigsten Geburten zählten: Mittel-Fischach unter 1000 Einwohnern 33,2; Unter-Roth 35,1; Sulzbach a. K. 37,5; Unter-Gröningen 37,7; Ödendorf 37,8; Ruppertshofen 38,0.

Durch die geringste Zahl von unehelichen Geburten zeichneten sich aus: Gaildorf, unter 100 Geburten 9,8 uneheliche; Ödendorf 11,2; Ober-Gröningen 11,4; Ober-Fischach 13,6; Michelbach 13,8; Unter-Roth 14,1; Eutendorf 14,6.

Die meisten unehelichen Geburten kamen vor: in Laufen unter 100 Geburten 33,5; Ober-Sontheim 25,1; Altersberg 23,0; Hausen a. R. 22,6; Unter-Gröningen 22,4; Ober-Roth 19,2.


2. Stamm und Eigenschaften der Einwohner.

Die Bewohner der ehemaligen Grafschaft Limpurg gehören dem fränkischen, diejenigen der zum Welzheimer Wald gehörigen Ortschaften dem schwäbischen Stamm an, welche beide jedoch durch Verkehr und Verheirathung sich manchfaltig vermischt und verändert haben. Fremdartige Bestandtheile hat die Bevölkerung von Hausen am Ende des 17. Jahrhunderts durch Steyermärker, die von Unter-Gröningen seit Ende des 18. Jahrhunderts durch Kolonisten von überall her erhalten (in beiden Orten um die evangelischen Einwohner zu verdrängen).

Der Körperbau der Bergbewohner ist meist untersetzt und kräftig; unter den Thalbewohnern dagegen finden sich viele magere und schwächlich aussehende Personen.

Die Conscriptionslisten von 5 Jahren ergaben für die Bezirke eine mittlere Größe von 5′ 8,08″, während die höchste Zahl für Wangen 5′ 8,87″, die kleinste für Maulbronn 5′ 7,77″ ergab. Unter 1000 Conscriptionspflichtigen hatten 214 eine Größe von 6 Fuß und darüber, dagegen 186 eine geringere Größe als 5′ 5″; ferner befanden sich unter 1000 514 Gebrechliche, welche Zahl nur von derjenigen von Canstatt mit 535 übertreffen wird, während Mergentheim nur 250 derselben zählte. Die Zahl der durch allgemeine Kränklichkeit und Körperschwäche Untauglichen betrug unter 1000 Pflichtigen 107, der Scrophulosen 7, der mit Kropf Behafteten 135, der mit Brüchen Behafteten 53 (die höchste Zahl unter allen Bezirken), der Taubstummen unter 10.000 Einwohnern 6,4.

Mit der Anlage und Entwicklung des Kropfs in inniger Verbindung steht der Kretinismus, welcher in vielen Gemeinden, wie z. B. Ober- und Mittel-Roth, Hausen und Ober-Sontheim sehr häufig vorkommt. Das Vorkommen von Kröpfen wird öfter schon bei Kindern beobachtet und kam sogar einmal bei einem 8 Tage alten Knaben vor. Von Kretinen und blödsinnigen

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 033. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_033.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)