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1700 das mit dem Rechte des Hirtenstabes zu Uhingen verbundene Laudemium von 12 S. Haber zu 1/3 Filseck und zu 2/3 Württemberg gebührte. (S. auch Filseck.) Ein anderer Theil des Ortes, wie es scheint, der auf dem rechten Filsufer gelegene, war in alten Zeiten nicht nur in kirchlicher, sondern auch in politischer Beziehung mit Göppingen verbunden, da die Inhaber von 6 hiesigen Fischwassern dieselben Dienste zum Schlosse Göppingen zu leisten hatten, wie jene zu Ebersbach. Dieser Theil mag schon mit Göppingen erworben worden seyn. Die sonstigen Grundherren des Ortes waren Aichelberg, die Dynasten von Staufeneck, die Herren von Rechberghausen, die Vögte von Staufen und die Staufer von Blosenstaufen. Ein Hof, der den letzteren zustand, kam 1549 an Württemberg. Ritter Johann von Rechberghausen verkauft 1338 dem Kl. Adelberg einen Hof zu Ugingen für frei und unvogtbar, an welchen Niemand, Edelmann oder Gebur, ein Recht habe, ausgenommen die Herrschaft Württemberg, die zu rechtem Gattergeld jährlich 4 und 13 Sch. Heller vom Hofe erhalte. Rudolph Vogt zu Staufen vermacht demselben Kloster 1358 einen Jahreszins aus seinem Hof zu Ugingen, genannt des Sidelers Hof. So besaßen vor etwa 300 Jahren: die Herrschaft Württemberg alle Hohheit und Obrigkeit, sowie 2 Mühlen, 3 Höfe, 3 Lehen und 59 kleine Sölden; Adelberg 1 Hof und 2 halbe Huben, 2 größere und 29 kleine Sölden; und die geistliche Verwaltung, meist wegen der hiesigen Frühmesse, 10 Sölden.

Im dreißigjährigen Kriege wurde Uhingen eingeäschert. (S. auch oben S. 103.) Noch 1692 hatte sich der Ort nicht erholt; von den 160 Bürgern fehlten noch 100, und 50 Hofstätten waren noch nicht überbaut.

Die Pfarrei ist alt; wie Ludwig von Staufeneck den Kirchensatz »cum suis attinentiis universis, exceptis hominibus, qui sunt dicte ecclesie censuales« 1302 dem Kl. Adelberg übergab, sahen wir bei Staufeneck; als Zeuge wird magister Cunradus de Gamundia rector ecclesie predicte genannt. Der ganze Kirchensatz war aber damit nicht gemeint, da Graf Albrecht von Aichelberg 1333 an Adelberg seinen Theil desselben, mit Zugehör und Gefällen aus Häusern und Gütern, um 200 Pfd. Heller verkauft. Auch mögen nur wenige Zehenten darunter begriffen gewesen seyn. Dem gedachten Kloster wurde 1346 die Kirche einverleibt, das nun die Pfarrei durch seine Klostergeistliche versehen ließ. Im Oktober 1466 stifteten und dotirten Schultheiß, Richter und Gemeinde in Uingen einen Altar zur Ehre der h. Maria und eine Frühmeß-Pfründe, mit der Bestimmung, daß Adelberg die Nomination haben solle. Nach der Reformation, die frühzeitig geschah, wurde diese aufgehoben. Auf den Tod des Pfarrers Sebastian Vaut wurde am 7. Februar 1537

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_294.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)