Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Absatz der Erzeugnisse und manchen Nebenverdienst. Von den ganz unbedeutenden Gewerben sind 2 Bierbrauereien und einige Kleinhändler zu erwähnen. Etwas Getreide, Holz, Obst und andere Victualien können von den Höfen ausgeführt werden. Das Wollespinnen für Göppinger Weber und etwas Perlenstickerei beschäftigt mehrere ärmere Einwohner.

Der Kirchenfonds hat 1792 von Pfarrer und Dekan Gulden ein Vermächtniß von 1500 fl. erhalten. Die Pfarrei gehört in das Landkapitel Eybach; das Patronat steht dem Grafen von Rechberg zu. Die Parochie besteht aus den Katholiken der Gemeinde. Die evangelischen Einwohner von Ottenbach, Breitenfeldhof und Kitzen sind nach Hohenstaufen und die von Bärenhöfle nach Groß-Süßen eingepfarrt. Die Schule besuchen alle katholischen Kinder, mit Ausnahme jener von Bärenbach und Bärenhöfle, welche zur Schule Salach halten. Der Friedhof liegt um die Kirche her.

Die übrigen Parcellen liegen im Umkreise von 1/8 – 1 St. von Ottenbach, und theilen mit diesem, soweit keine Ausnahme bemerkt ist, alle Verhältnisse. Ihre Lage ist theils in Buchten, theils an Bergabhängen und theils auf dem Gebirge des romantischen Thales.

a) Bärenbach, Weiler mit 43 kath. Einw., südlich 1 St. von Ottenbach, am Bärenbach gelegen. Hier steht eine hübsche Capelle mit schönem Altar und eigenem Stiftungsfonds. Der sie umgebende Friedhof ist auch für Bärenhöfle bestimmt.

b) Bärenhof, Hof mit 8 kathol. Einw., östlich 1/2 St. von Ottenbach, auf der OA. Grenze von Gmünd gelegen.

c) Bärenhöfle, Hof mit 4 evang. Einw., östlich, ganz nahe bei Bärenbach liegend.

d) Etzberg, Hof mit 16 evang. und 7 kath. Einw., am Ende des nördl. Ausläufers von Staufeneck (S. 5), 3/4 St. von Ottenbach.

e) Feuerlenshof, H. mit 5 kath. Einw., südöstlich 3/4 St. von Ottenbach, zunächst an der OA. Grenze von Gmünd liegend.

f) Fladenhof, Hof mit 4 kath. Einw. zwischen Hohenstaufen und Ottenbach, 1/8 St. von diesem. Hier saßen rechberg’sche Dienstleute. Hug v. Rechberg zu Scharfenberg kaufte 1446 von den Fladen das „Fladenhölzlein“ bei Ottenbach.

g) Kübelhof, H. mit 14 kath. Einw., ganz nahe am Feuerlenshof.

h) Lindenhöfle, H. mit 6 kath. Einw., nordöstlich, 1/2 St. von Ottenbach an der Grenze des OA. Gmünd.

i) Merzenhof, H. mit 12 kath. und 3 evangel. Einw. am Hohenstaufen, zunächst des Fladenhofes.

k) Mühleisenhof, auch Fürstenhof genannt, H. mit 14 kath. Einw., nordöstlich, 1/4 St. von Ottenbach.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_265.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)