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Italiener sagte, sie wäre schon wegen der beiden Kaiser Friedrich einer goldenen Mauer werth.


Die Hohenstaufen.

Der Ursprung des Geschlechtes der Hohenstaufen liegt noch im Dunkeln. Der Annahme, daß sie von Wäschenbeuren stammen, kann zwar nicht widersprochen werden, aber die weitere Vermuthung, daß erst mit Friederich, dem Wiedererbauer der Burg, die hier angesiedelte Linie von der Burg den Namen führte, ist unbegründet. Denn das Alter und daher wohl auch der Name derselben reicht, wie wir S. 236 sahen, mindestens bis in das neunte Jahrhundert, und daß schon vor 906 eine Berta von Hohenstaufen lebte, hat bereits Sattler (älteste Gesch. 611) dargethan. Auch soll es ein Heinrich von Staufen gewesen seyn, der schon 1060 zu Waldhausen saß. Es ist daher wahrscheinlich, daß die Linie zu Wäschenbeuren neben der zu Hohenstaufen lange Zeit blühte, noch ehe wir die Spuren der Letzteren weiter verfolgen können.

a) Nach übereinstimmenden Nachrichten [1] war nun aber jener Wiedererbauer Hohenstaufens der Sohn Friedrichs von Büren oder Beuren, und er tritt sofort unter dem Namen Friedrich von Staufen, mit dem Beisatze „der Alte,“ auf. Diese Familie gehörte aber nicht dem niedern Adel, sondern den Dynasten-Häusern an, da Bischof Otto von Freisingen von ihr sagt: »ex nobilissimis Sueviae Comitibus originem trahens.« Er war ein treuer Anhänger Kaiser Heinrichs IV., der ihm dafür 1080 seine einzige Tochter Agnes zur Gemahlin und das Herzogthum Schwaben zur Mitgift gab. Darüber aber entstanden die bekannten Fehden zwischen den Hohenstaufen einer Seits und den Welfen und Zähringern anderer Seits, indem Berthold von Zähringen Ansprüche auf das Herzogthum erhob und bei Herzog Welf IV. von Bayern, dem alten Feinde Heinrichs IV., Beistand fand. Friederich der Alte starb 1105 und hinterließ 2 Söhne:

b) Friederich, der Einäugige zubenannt, und Conrad, nachmals der Dritte. Jener stand mit größter Tapferkeit dem Herzogthum Schwaben vor; dieser erhielt im J. 1115 von ihrem Oheim, Kaiser Heinrich V., das Herzogthum Ostfranken, so konnte denn auch ein Hohenstaufen sein Auge nach dem Kaiserthron richten. Conrad wurde von den schwäbischen Dynasten zum deutschen König erwählt, hatte aber mit dem Gegenkönige Lothar, dem Sachsen, zu kämpfen. Die Burg Hohenstaufen wurde von diesem,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_241.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Neues kann dieser kurze, genealogische Überblick des Hauses nicht darbieten; er beruht auf bekannten, aber bewährten Schriften.