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n) Schurrhof, H. mit 10 Einw., wor. 8 kath., östlich bei dem Cyriacushof gelegen. Zehentverhältnisse wie beim Herbenhof. Er stand früher ganz in denselben Verhältnissen und scheint auch um dieselbe Zeit angelegt worden zu seyn, wie der Cyriacushof.

o) Strudelhof, H. mit 9 evang. Einw. S. oben Herbenhof.

p) Wannenhof, auf der Markung von Hohenstaufen, südlich 3/4 Stunden von diesem. Eine neuere Ansiedelung.


Burg Hohenstaufen.

Über dem Dorfe Hohenstaufen erhebt sich in pyramidalischer Gestalt und einem Spitzhute ähnlich in sehr steilen Abdachungen ein nur mit dünner Erdrinde bedeckter Bergkegel, dessen kahle Seiten wie von Menschenhänden geglättet und gerundet erscheinen. Seiner Gestalt hat er auch den Namen zu danken, mag man nun diesen von dem alten stufon (steigen), oder – noch wahrscheinlicher – von dem alten Stoupha, das einen Trinkbecher bezeichnete, und wovon sich noch hin und wieder „der Stauff“ oder „das Stäufflein“ erhalten hat, ableiten. Die Fläche des gleichfalls kahlen Gipfels mißt nur etwa 3 Morgen. Hier, auf dieser Höhe – 2381 1/2 württ. oder 2100 Parißer Fuß über der Meeresfläche – eröffnet sich dem Blicke ein überraschend weites, unermeßliches, Gebiet, ebenso großartig, als schön und manchfaltig. Gegen Osten treten der Albuch mit dem Rosenstein, der Rechberg mit dem Hornberg, Stuifen und Bernhardsberg, südlich der grüne Berg und andere Gebirge des Geislinger Thales hervor, an welches sich das schöne Filsthal mit Göppingen und Staufeneck anschließt. Jenseits aber breitet sich die Alp ihrer ganzen Länge nach aus, den Breitenstein, die Teck, Hohen-Neuffen, Achalm, den Roßberg und Hohenzollern in Einer Rahme darbietend. Fast unbegrenzt ist jedoch die Fernsicht gegen Westen; denn während sich die Fläche bis zum Schwarzwald entwickelt und im Vordergrunde Hohenheim und Solitude glänzen, entdeckt das scharfe Auge sogar die höchsten Spitzen der Vogesen. Nordwestlich sind über Tannenwälder hin der Stromberg und Heuchelberg, nördlich aber der Welzheimer Wald, die Löwensteiner Gebirge sichtbar, und im Vorgrunde blickt Gmünd freundlich aus dem Remsthale herauf, indeß das Schloß von Ellwangen und die Wallfahrtskirche auf dem dabei gelegenen Schönenberg das Panorama schließen. Auf der kleinen Fläche dieses Berges erhob sich einst kühn und stolz die Kaiserburg, der Sage nach schon von den Römern gegründet. Diese Sage, an sich schon wegen der in der Nähe gefundenen Spuren der Römer (s. oben S. 104 u. f.) nicht unwahrscheinlich, erhält eine Bestättigung durch die Verbindung mit Gmünd, Eßlingen und Herbrechtingen,

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 235. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_235.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)