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sex« übergab, »quae tamen postea, utpote in medio nationis pravae et perversae sita« vertauscht worden seyen. [1] Gaslosen und Gaßlosen schrieb sich der Ort noch lange hernach. Der Bericht von 1535 gibt die komische Ableitung des Namens dahin: „weil viel Wirth vnd wenig Gäste daselbst gewesen.“ Die Hohheit über den Ort, der übrigens auch zu der Burg Leinberg, die zwischen Ganslosen und Gosbach lag, in einem Abhängigkeitsverhältniß stand (s. Gruibingen), übten in früheren Zeiten die Grafen von Helfenstein aus, und in demselben Verhältnisse, in welchem sich deren Rechte an Gruibingen verringerten und dieselben auf Württemberg übergingen, änderten sich dieselben auch in Ganslosen, das stets in das Amt und Gericht Gruibingen gehört hat. Nur auf den sogenannten althelfensteinischen 7 Höfen, die am Ende theils den Herrschaften Württemberg und Wiesensteig, und theils dem Stift und dem Hospital zu Wiesensteig mit dem Obereigenthum zustanden, behauptete die helfensteinische Herrschaft Wiesensteig alle hohe und niedere Obrigkeit bis auf unsere Zeit. Im Übrigen war die Grundherrschaft in verschiedenen Händen. Otto von Elchingen und Trut von Scharenstetten, seine Hausfrau, verkaufen 1383 an Eberhard von Leinberg die Hälfte von einem Hofe und von 4 Sölden zu Gaslosen um 30 Pfd. Heller; und 1385 verkauft Ulrich Truchseß von Stöffeln dem Letztern ein Gut zu Gaslosen, 2 Güter zu Gosbach und eines zu Trackenstein um 70 Pfd. Heller. Eberhard von Leinberg, damals »dominus oppidi in Deggingen,« stiftete 1389 eine Messe auf St. Bernhards Altar daselbst und verschafft dahin »feuda quaedam in oppido Gaslousen... et in oppido Romental.« Ulrich von Kochen, in Geislingen gesessen, verkauft 1405 der Pfarrkirche zu Deggingen um 135 Pfd. Heller einen Hof, den er von seinem Oheim Conz von Deggingen ererbt hatte; und 1453 verkaufen die Schenken Stephan und Wilhelm von Geyern um 969 fl. derselben Kirche 19 Höfe, Lehen und Sölden. Außer jenen 7 helfensteinischen Höfen, die aber unter 13 Besitzer vertheilt waren, waren nach dem Lagerbuch von 1700 die Herrschaft Württemberg im Besitze des vertheilten Widdumhofes und von 8 Sölden, die Herrschaft Wiesensteig von 2, das Stift daselbst von 2, die Kirche und 1 Pfründe zu Deggingen von 11 und der Heilige Ganslosen von 1 Lehen.

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Aus dieser grundlosen Beschimpfung durch die Chronisten mag wohl, wie wir mit Cleß (II. 125) annehmen, der Volkswitz herzuleiten seyn, welcher diesem Dorfe alle erdenklichen Albernheiten, die man sonst in Schilda suchte, aufbürdet. Denn die geistigen Anlagen der Einwohner sind keineswegs vernachlässigt, wie sich im Wandel und Handel mit ihren Nachbarn gar wohl erkennen läßt.