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daß aus 7 Tagwerken Wiesen auf Schlather Markung, welche der hiesigen Stiftungspflege laudemialpflichtig sind, der jeweilige Träger 4 Buch großes Papier oder 49 kr., die jährlich vertheilt werden, zu liefern hat. Der Gottesacker umgibt die Kirche, hat aber den Fehler, daß sich das Wasser in dem Lettenboden so stark sammelt, daß manchmal die Särge im Wasser stehen.

b) Lothenberg, W. mit 31 evangel. Einw., wovon 3 Familien zur Gemeinde Heiningen gehören, südlich, 1/4 St. von Eschenbach auf einem Vorsprunge der Alp gelegen. Der Name war früher Lautenberg; wohl, weil die hellen Glocken der Kirche ihren Ton von dem Berge aus weithin versandten. Die Aussicht ist beschränkt. Im J. 1733 konnte man von hier aus nur die Spitze des Kirchthurms von Faurndau sehen; im J. 1752 sah man schon die Hälfte, und jetzt sieht man den größern Theil desselben. Es muß daher entweder Faurndau oder Lothenberg sich gehoben haben, wenn nicht die zwischenliegenden Hügel sich gesenkt haben. Hier stand eine alte Wallfahrtskirche zu St. Petrus, die auch bis 1817, wo sie abgebrochen ward, die Pfarrkirche von Eschenbach war. Bis dahin standen auch hier das Pfarrhaus und das Meßnerhaus. Ein in der Pfarrkirche befindliches wunderthätiges Marienbild blieb Gegenstand der fortdauernden Verehrung der benachbarten Katholiken. Im J. 1810 kaufte es die Gemeinde Reichenbach, OA. Geislingen, welche als ausdrückliche Bedingung in die Kaufsurkunde aufnehmen lief: daß, so es der h. Maria in Reichenbach nicht gefallen und sie nach Lothenberg zurückkehren sollte, die Kaufsumme zurückzuzahlen sey.

c) Iltishof, in älteren Zeiten immer Iltishausen, H. mit 21 evangel. Einw., liegt nördlich 3/4 St. von Eschenbach, in einem Seitenthälchen des Filsthales, am Eschenbächle. Dieses schöne, von dem Ökonomen Maurer (oben S. 46) musterhaft bewirthschaftete, Gut ist ein Bestandtheil des Rittergutes Jebenhausen.

d) Bürstenhof, H. mit 7 evangel. Einw., zwischen Eschenbach und Iltishof gelegen und an ein kleines Wäldchen sich anlehnend. Ein ehemaliges Jagdhäuschen, nebst einigen Morgen Feld, das der letzte H. v. Liebenstein zu Eschenbach erbauen ließ und nun verkauft ist.

Eschenbach mit Parcellen ist ohne Zweifel in ältesten Zeiten ein Besitzthum der Grafen von Helfenstein gewesen. Nachmals erscheint es zwar als eine Zugehör der Burg Scharfenberg (Beschr. d. OA. Geislingen 187); allein dessenungeachtet konnte Scharfenberg mit Eschenbach helfensteinisches Lehen gewesen, oder auch dieser Ort erst später in die Verbindung mit der Burg gekommen seyn, wie er denn auch bald darauf davon getrennt und in den Händen der Grafen von Helfenstein wieder erscheint. Anna von Helfenstein und ihr Sohn Graf Johann verkauften nämlich 1379 an Gebhard von

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_184.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)