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die Schule in Börtlingen. Die Katholiken waren dagegen stets und sind noch nach Wäschenbeuren eingepfarrt, wohin auch ihre Kinder zur Schule gehen.

b) Bremenhöfle, ein auf der Markung von Birenbach gelegenes einzelnes Haus mit 10 kath. Einw. (S. auch S. 79).

Über die Geschichte des Ortes läßt sich wenig berichten. Ohne allen Zweifel bildete er einen Theil der hohenstaufischen Stammgüter. Der katholische Theil war stets mit den Rittergütern Wäschenbeuren und Rechberghausen verbunden. Wie in Bartenbach, so bestand auch hier ein Condominat.

Im J. 1759 hatten die Herren von Wäschenbeuren 18, die von Rechberghausen 1 und Württemberg 6 Unterthanen hier. Die letzteren saßen auf 2 Lehen des Stiftes Oberhofen und auf Gütern des Kl. Adelberg. Jede Herrschaft hatte auf ihren Gütern alle hohe und niedere Obrigkeit; auf der Gemeinde aber wurde die hohe und niedere Obrigkeit von den Herrschaften mit einander ausgeübt. Die Lehenleute des Stiftes standen unter dem Gerichte in Bartenbach, die Adelbergischen aber unter dem Stab Börtlingen. Die vormals ritterschaftlichen Bestandtheile des Ortes kamen 1806 unter württembergische Hoheit. Birenbach war in Folge des 30jahrigen Krieges 1650 noch ganz unbewohnt; 1707 wurde es von den Franzosen ausgeplündert.

Über die Versteinerungen, welche die Markung liefert, s. oben S. 25.


6. Gemeinde Börtlingen,
bestehend aus 4 Parcellen. G. E. 734.

a) Börtlingen, früher auch Bertnang, evangel. Pfarrdorf mit 457 Einw., nördlich, 11/2 St. von Göppingen. Die Parcellen liegen bergigt, aber gesund. Die Gemeinde gehört in die III. Classe und ist dem Forstamt Lorch zugetheilt. Die Zehenten in Börtlingen stehen, vom Kl. Adelberg her, dem Staat zu; an den übrigen grundherrlichen Rechten desselben hat die Gemeinde seit 1817 für 1420 fl. 4 kr., und namentlich alle Laudemien, abgelöst. (S. auch S. 79.)

Die Gemeinde hat 106 Haupt- und 28 Neben-Gebäude. Die Kirche ist gut beschaffen und vom Heiligen, St. Johann, zu unterhalten. Der jetzige Thurm mit 3 Glocken wurde 1821 errichtet. Das Schulhaus wurde 1837 neu erbaut. — Die Verhältnisse des Bodens und der Landwirthschaft sind wie die in Oberwälden; der Nahrungsstand ist aber etwas weniger gut. Der Obstbau ist von ziemlicher Bedeutung, und der Hopfenbau (oben S. 49) scheint eine immer größere Ausdehnung zu erhalten. Die Gewerbe sind ganz unbedeutend. Es sind 1 Mahl- und 3 Säg-Mühlen vorhanden.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_159.png&oldid=- (Version vom 3.7.2020)