Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

durch Marktbesuch; ebenso grobe Korbgeflechte; Pflastersteine. (S. oben S. 44.) Auch sind die Abfälle thierischer Stoffe als wesentliches Unterstützungsmittel des Feld- und Wein-Baues hier zu nennen, welche nicht nur hiesige Einwohner, die kein Vieh besitzen, sondern auch Weingärtner des Neckar- und Rems-Thales von Gerbern, Kürschnern, Tuchmachern, Hornarbeitern etc. der Stadt aufkaufen. Die Einfuhrgegenstände sind vornehmlich: Brennholz 5000 Klafter und viel Reisig, Holz- und Stein-Kohlen. Zucker 1000, Kaffee 300 Ctr. (beides f. Stadt und Amt), Thee, Gewürze etc., Wein (1842 1286 E. neuer und 200 E. alter); Essig 30 – 40 E.; Getreide, worunter 9/10 Kernen, 13.000 Scheffel, zur Hälfte von der hiesigen Fruchtschranne und zur Hälfte in andern Bezirken und in Bayern erkauft; Gerste, gerollte, von Ulm und Owen ziemlich viel, für die Bierbrauer 10.000 Simri, davon 6000 aus Lauingen; Hopfen 150 Ctr., wovon 3/5 aus Bayern; Kartoffeln; Kleesamen, für Stadt und Amt, 1500 Simri; Leinsamen, ebenso, 110 Malter aus Rheinbayern und 100 Simri aus Tyrol; Frühobst; Salatöl; Reps; Salz; Schmalz 17 – 1800 Ctr. meist aus München, Nürnberg und Vorarlberg; Stroh; Südfrüchte, fabricirten Taback (f. Stadt und Amt) 400 Ctr.; Vieh aller Art.

An Kunst- und Gewerbeprodukten werden hauptsächlich eingeführt: Lithographirsteine, Alaun 600 Ctr.; Braunstein (die Schwarzschen Papierfabriken allein 300 Ctr.); Chlorkalk; gemahlene Farbehölzer 800 Ctr.; Saflor, Waid, Wau etc. 600 Ctr.; Harz und Pech 500 Ctr.; Indigo 100 Ctr.; Krapp etc, 600 Ctr.; Leim und Pottasche je 100 Ctr.; Salz- und Schwefelsäure 1000 Ctr.; Sandel und Soda je 100 Ctr.; Vitriol 200 Ctr., Waaren aus Eisen und Stahl, namentlich 1200 Ctr. Eisenblech.

An rohen Fellen zur Lederbereitung: Für Sattler, Kürschner und Seckler 4 – 500 Stück; für Rothgerber 4500 Stück meist aus Bayern; für Weißgerber 4 — 500 St. Leder (die Seckler für 10.000 fl.); Schweinsborsten 50 Ctr.; Unschlitt 200 Ctr.; baumwollenes ungebleichtes, ungezwirntes und ungefärbtes Garn 5 – 6000 Ctr.; leinenes 300 Ctr.; gebrannter Gips 3000 Sri.; Fensterglas 150 Ctr.; Glaswaaren für 4500 fl.; Hanf 550 Ctr., früher meist aus Baden; seit 2 Jahren beziehen ihn alle Seiler meist unmittelbar aus Italien; Hörner 30 – 40 Ctr. (früher, da die Kammmacherei blühte, bedeutend mehr); Bau- und Nutz-Holz; Karden und Weberdisteln 500.000 St., 3/5 aus Frankreich; rohes Kupfer 100 Ctr.; Lumpen 7 – 8000 Ctr., 1/5 aus Bayern; Öl für Gewerbe und zum Brennen 8 – 900 Ctr.; Rinden zu Lohe für 12.000 fl., 5/6 aus dem Oberamtsbezirk; rohe Schafwolle 2500 Ctr.; Zinn 50 Ctr.

Mit dem Handel beschäftigen sich 7 Großhändler (ausschließlich

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_124.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)