Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Majuskeln die Inschrift zeigt: Ave Maria gracia plena. dominus tecum. benedicta tu. Die mittlere, etwas jüngere, hat die Inschrift: Osana heis ich. Hans Spangenberger gos mich MCCCCLXII. maria. s. marcvs. s. lucvs (sic) s. iohannes. s. mates. Die große Glocke mit schönem Fries: Osanna heis ich, in unser frawen er leut ich. bernhart lachamann gos mich 1500. An der Sakristei befindet sich das Grabdenkmal Johann Christoph Holzapfels von Wäldershub, kaiserl. Majestät und des Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich Rittmeister, † 1675. Die Kirche ist von der Pfarrgemeinde zu unterhalten.

Eine kleine Feldkapelle für die Privatandacht steht außerhalb des Ortes an der Straße nach Siglershofen unweit des hübsch angelegten Gottesackers.

Das sonnige, wohnlich eingerichtete Pfarrhaus liegt an der Hauptstraße unweit der Kirche. Die Baulast hat der Staat. Das große Schulhaus mit 2 etwas niedern Lehrzimmern und der Wohnung des ständigen Lehrers stößt hart an den Kirchhof und hat zu drei verschiedenen Zeiten Vergrößerungen erfahren. Ein Rathhaus besitzt die Gemeinde seit 1872, indem ein Privathaus nahe am Bach unterhalb der Kirche zu diesem Zweck angekauft und eingerichtet wurde. Ein Schafhaus sowie Armenhäuser im Hauptort und den Parzellen Hörbühl, Siglershofen, Randenweiler sind vorhanden.

An Quellen mit gutem Wasser ist die Markung nicht arm. Die bedeutendste ist der Holderbrunnen im Gemeindewald bei Siglershofen. Das kalkhaltige Trinkwasser im Ort ist reichlich vorhanden, aber öfters mit Jauche vermischt. Es sind 43 Pumpbrunnen angelegt.

Den Hauptverkehr vermittelt die Eisenbahn von Aalen nach Crailsheim mit Station, Postamt und Telegraph. Die Staatsstraße von Ellwangen nach Dinkelsbühl führt bei Randenweiler über die Markung, Vizinalstraßen nach Weipertshofen und Rechenberg. Eine steinerne und hölzerne Brücke über die Jagst, sowie einen Holzsteg hat die Gemeinde zu unterhalten.

Bei den im Allgemeinen kräftigen Einwohnern treten in Folge von Kalkgehalt des Trinkwassers öfters dicke Hälse auf.

Die Vermögensverhältnisse sind günstig; der Grundbesitz des Vermöglichsten beträgt an Feld 35 ha, an Wald 6,3 ha, der Mittelmann 3–7,8 ha, der der ärmeren Klasse 1,2–2,5 ha. Von Gewerben sind die Schuhmacher und Schreiner am stärksten vertreten. Eine schöne Mühle mit 4 Mahl- und einem

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0441.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)