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der auf dem oben bei Ober-Speltach genannten Bonland angelegte Hof (Bonlandshof, in den Akten und Kirchenbüchern bald Bonelts-, bald Bonetz- und Bonazhof), hieß früher „zum Steg“ und gehörte zum Amt Honhardt, dessen Geschicke der Hof theilte. 1592 wurde der Bauer Lor. Heinold „zum Steg oder Bonolzhof“ wegen eines Wegs zur Waldbucher Hut im Eichenberg mit der Gem. Waldbuch vertragen. St.A. B. war früher Filial von Stöckenburg. 1

2. Burgberg, heutzutage nur noch ein Forsthaus auf der Höhe des Burgbergs, jener Bergkuppe, welche weithin in Franken ein Wahrzeichen und eine Wetterscheide bildet. Ursprünglich wahrscheinlich schon ein altgermanischer Opferplatz (s. o. bei den Alterthümern) und Zufluchtsort in Kriegszeiten, wovon seine großartige Terrassirung und die auf der „Hofstatt“ gefundenen Säbel und Hufeisen Zeugnis geben, vereinsamte der Berg im tiefen Wald und hieß vielleicht der Buchberg oder Hohenbuch. Als nun um die Mitte des 15. Jahrhunderts der Wunderglaube auf’s neue Kraft in den Gemüthern gewann und z. B. zur Stiftung des Klosters zur Nessel bei Heilbronn Anlaß gab, entstand auch eine Wallfahrt auf den Burgberg wie bald darnach auf den Einkorn bei Hall. Ein Hirte, der in den Gipfeln einer „gezwieselten“, d. h. gegabelten Buche Wasser fand, glaubte eine wunderthätige Quelle in der Buche entdeckt zu haben. Die Quelle sollte besonders gegen Augenleiden helfen. Man baute zu Ehren der Maria eine Kapelle, welche zur Pfarrei Roßfeld gehörte. Dieselbe erscheint von 1473 an in den Urkunden. 1473 erwarb sie ein Gut zu Bronnholzheim von Hans Roßler, 1478 ein G. Gült auf einem Gut zu Wallhausen. Cr. Urk. 1490 vertrugen die Heiligenpfleger U. L. F. von Burgberg Schwan v. Crailsheim mit Hans Hohenstein wegen eines Guts zu Rüddern. 1494 gaben die Markgrafen Friedrich und Sigmund dem Gotteshaus 10 Morgen Holz auf dem Burgberg statt 10 Morgen auf dem Muckenmad. 1499 stiftete Agathe v. Berlichingen, We. Bernhards v. Berl., einen Jahrtag. St.A. In demselben Jahr war die Kapelle schon so wohlhabend, daß man einen eigenen Priester anstellen und die Frühmesse mit Einkünften in Bölgenthal, Beurlbach, Appensee, Wallhausen und Waldthann dotiren konnte, während bisher nur ein Bruderhaus oben stand. Stieber S. 668. 1504 7. Febr. bestätigte B. Lorenz diese Stiftung eines sacerdotium sine cura (ohne Seelsorge).

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0392.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)