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allein für 90 fl. (die Herren den Eimer à 9 fl., die Diener à 6 fl.). Der Lebküchner in Crailsheim lieferte für 7 fl. 54 kr. Konfekt. An Strafen wurden 36 fl. eingezogen. Die übrigen Kosten mußten auf 79 Gemeinderechte umgelegt werden. 1732 hatte Brandenburg 32, Hall 26, v. Ellrichshausen 13, Dinkelsbühl 4 Unterthanen. Den Zehnten hatten die Herren v. Ellrichshausen zu 2/3 Hall als Rechtsnachfolgerin von Württemberg, resp. Stift Möckmühl 1/3, welcher der Kaplanei Honhardt gehört hatte. 1482 hatte J. nur einen Schultheißen (Hans Hann), aber später vier.

Im dreißigjährigen Krieg hatte J. mehrfach unter Einquartierungen zu leiden: 1633 1. Okt. schwed. Musketiere. 1634 9. April Limbachs Regiment Schweden. 1634 19. Dez. Kaiserliche. 1636 17. März kaiserl. Artillerie. 1637 Febr. bis April schweres Winterquartier. 1638 Flucht von März bis Juni nach Crailsheim. 1639 Ende Dez. wieder Flucht. 8. Dez. Sperreuters Reiter 14 Tage im Quartier. 1642 7. Dez. die kurbayr. und hatzfeldische Armee, die von Vellberg kam, 5 Wochen. Flucht nach Crailsheim, 7 Wochen. 1643 5. Sept. 2 Comp. Kaiserliche. 1644 St. Thom. und 1645 Anfang Juli und Nov. 1648 10. Febr. und April Okt. Flucht. 1649 8. Juni und 5. Okt. Schweden im Quartier.

Bei dem Einfall der Kaiserlichen 1634 wurde die Kirche zweimal geplündert, ein Mann am Hirtenberg erschossen.

1749 6. Nov. großes Gewässer. Brand 1849 20. Juni., 1877 8. Nov. 1 Haus, 1878 Jan. eine Scheuer, 11. Febr. ebenso, 13. ein Gehöfte, 1879 21. Okt. 7 Familien, 9. Nov. 6 Familien obdachlos.

Kirchliches. Von der Kapelle s. oben. Der Kirchsatz zu St. Nikolaus war limpurgisches Lehen, das von den Zehen auf die Herren von Ellrichshausen gekommen ist, die das Patronat heute noch besitzen. Nach Heinrich Zehens Tod hatte Wilhelm von Crailsheim Ansprüche darauf gemacht. 1470 aber wurde durch Zeugen festgestellt, daß Limpurg den Kirchsatz zu vergeben habe, Cr. U. Auf der Area des abg. Hofes Löffelsterz hatte die Kaplanei Honhardt Rechte. Doch war er schon 1532 zu Wald geworden. Einen evangelischen Pfarrer hatte J. schon 1528 an Johann Hüfelin von Ellwangen, später in Dinkelsbühl.

Eine Schule bestand, soweit sich aus den Kirchenbüchern ersehen läßt, zu Beginn des 30jährigen Kriegs. 1643 behauptet die Gemeinde, bis zum Tod des alten Junkers (welches?) habe sie Schulmeister und Meßner selbst gewählt. Der Schulmeister mußte die Kirchenschlüssel bei der Gemeindeerneuung auf den Tisch legen, bis er neugewählt war.

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0329.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)